Sources/Lexikon/Eulersche Winkel
Wenn wir in technischen Systemen die Bewegung eines Körpers (Flugzeug, Roboterarm, ...) beschreiben, brauchen wir dafür Koordinaten der Translation (hier u und v) und der Rotation (hier φ).
Bei zweidimensionalen Problemen ist das - wie oben - anschaulich und bereitet keine mathematischen Schwierigkeiten.
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Bei Drehungen im Raum wird es komplizierter: wir müssen formaler vorgehen.
Dazu beschrieben wir - wie in der Animation links - eine Drehung des Körpers durch eine sukzessive Drehung aus seinem Koordinatensystem in der Referenzlage (blau) in sein körperfestes Koordinatensystem (rot).
Die drei Drehungen heißen Euler-Winkel und die Abfolge der Drehungen ist relevant: der Köper wird durch eine Abfolge von Drehungen um seine jeweiligen Körperachsen beschrieben!
In der Luftfahrt heißen die Drehungen Roll-, Nick- und Gierwinkel und gehören zu Drehungen um die z0-, y1- und x2-Achse.
Bei jeder Drehung werden die Einheits-Richtungsvektoren
um einen Winkel bezüglich einer Achse gedreht. So wird die erste Drehung des Referenz-Koordinatensystems mit Index "0" um die vertikale (z-) Achse gedreht - die Transformationsbeziehung lautet
- .
Die Lage der Koordinatenachsen für diese beiden Koordinatensysteme sehen sie hier:
Die Transformations-Matrix
heißt Drehmatrix. Sie dreht das (blaue) Koordinatensystem um den Winkel φ bezüglich der z- (3-) Achse und ist
- .
Eine Abfolge von von Drehungen um die um die z0-, y1- und x2-Achse wie in der Animation oben erfassen wir dann also durch
- .
Auch hier wird ersichtlich; die Abfolge der Drehungen ist nicht beliebig, weil die Matrizen-Multiplikation nicht kommutativ ist!