Gesucht ist die Längsschwingung des Stabes beim Loslassen aus seiner unverformten Referenzlage. Dabei arbeiten wir mit der Methode der Finiten Elemente zum Aufstellen der Bewegungsgleichungen. Die Integeationskonstanten der Lösung passen wir an die Anfangsbedingungen
keine Anfangs-Auslenkung
keine Anfangs-Geschwindigkeit
an.
Lösung mit Maxima
Header
Für die mathematische Behandlung - insbesondere der Auflösung quadratischer Gleichungen - setzen wir in Maxima voraus, dass
.
Später brauchen wir für die dimensionslose Formulierung noch eine Bezugszeit tBez und eine Bezugslänge lBez.
Dazu nehmen wir eine "Anleihe" bei der analytischen Lösung des Schwingungsproblems (vgl. Aufgabe SKER):
Analytische Lösung: homohener Lösungsanteil
Analytische Lösung: partikularer Lösungsanteil
Die partielle Bewegungsgleichung des Stabes
hat Lösungen
,
die für
und
unsere Randbedingungen erfüllen.
Für die langsamste Eigenmode ist
, also ist
und wir wählen
.
Der partikulare Lösungsanteil ist
.
Die statische Auslenkung am unteren Ende ist demnach
.
Wir wählen
.
Modell-Parameter
Für die Diskretisierung wählen wir als Anzahl der Finiten Elemente
und damit je Element
.
Wir wählen lineare Ansatzfunktionen je Element, also
Die abhängigen Koordinaten des FEM-Modells sind dann zunächst - bis zum Einarbeiten der Randbedingungen -
Analog folgt für die virtuelle Arbeit der Gewichtskraft
mit
.
Die System-Matrizen komponieren wir nun durch Hinzuaddieren der Anteile je Element.
Beispiel: die Gesamt-Steifigkeitsmatrix für I=4:
Die Beiträge der vier Elemente sind hier in rot, grün, blau und schwarz eingefärbt.
In Matrix-Schreibweise lautet die Bewegungsgleichung des Gesamt-Systems jetzt:
.
/*elementemassmatrix*/M[i]:rho*A*l[i]*makelist(makelist(integrate(phi[j]*phi[k],xi,0,1),j,1,2),k,1,2);/*elementestiffnessmatrix*/K[i]:E*A/l[i]*makelist(makelist(integrate(diff(phi[j],xi)*diff(phi[k],xi),xi,0,1),j,1,2),k,1,2);/*elementeloadcol-matrix*/G[i]:rho*A*l[i]*g*makelist(integrate(phi[j],xi,0,1),j,1,2);/* compose total system matrices */M[0]:zeromatrix(I+1,I+1)$K[0]:zeromatrix(I+1,I+1)$G[0]:zeromatrix(I+1,1)$fore:1thruIdoforrow:1thru2do(forcol:1thru2do(K[0][(e-1)+row][(e-1)+col]:K[0][(e-1)+row][(e-1)+col]+K[i][row][col],M[0][(e-1)+row][(e-1)+col]:M[0][(e-1)+row][(e-1)+col]+M[i][row][col]),G[0][(e-1)+row][1]:G[0][(e-1)+row][1]+G[i][row])$/*insertboundaryconditions*/M[0]:submatrix(1,M[0],1);K[0]:submatrix(1,K[0],1);G[0]:submatrix(1,G[0]);/*controlprint-out*/print(M[0],"∙",transpose(diff(Q[t],t,2)),"+",K[0],"∙",transpose(Q[t]),"=",G[0])$
Solving
Die Lösung des Anfangswertproblems setzt sich aus zwei Teilen zusammen:
der partikularen Lösung, die die Rechte Seite "G" erfüllt und
der homogenen Lösung, die die Rechte Seite "0" erfüllt.
Die Gesamtlösung Qt setzt sich nun - bei diesem linearen System - additiv aus partikularer Qp und Qh homogener Lösung zusammen:
.
/****************totalsolution*/Q[t]:Q[p]+Q[h];
Right-Hand-Side Approach
Die rechte Seite der Bewegungsgleichung G ist nicht zeitabhängig - sie ist statisch. Also ist auch die Lösung Qp statisch, wir suchen nach der Lösung des Gleichungssystems
Die FEM-Lösung im Zeitbereich, angepasst an die Anfangsbedingungen, sieht nun so aus:
I=2: Auslenkung u1(t), u2(t).
I=5: Aulenkungen ui(t).
Interessant ist die Auftragung von analytischer und FEM-Lösung als Animation über der Zeit: Man erkennt, wie die FE-Lösung sowohl Form als auch Zeitverlauf der analytischer Lösung erfasst, man erkennt jedoch auch, wie die FE-Lösung - Aufgrund ihrer höheren Eigenfrequenz - der analytischen Lösung vorauseilt.
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