Wie in FEB3 geht es hier um die Ausnutzung von Symmetrien mit einer skalaren Gleichgewichtsformulierung.
Das skizzierte System besteht aus Euler-Bernoulli-Balken (jeweils Länge a) der Biegesteifigkeit EI. Die Konstruktion wird in A durch ein gelenkiges Festlager gehalten und in B durch die Kraft F belastet.
Gesucht ist die Auslenkung des Punktes B. Das Modell soll aus wenigen Finiten Elementen bestehen, überlegen Sie, welche Modelle sinnvoll sind. Die neutralen Fasern der Balken seien in Längsrichtung undehnbar – die Querschnitts-Schwerpunkte verschieben sich also nicht in Balken-Längsrichtung.
Gegeben: a, E I, F
Lösung mit Maxima
tmp
Für das FE-Modell wollen wir nicht alle Sektionen der Feder modellieren - wir schneiden die Feder entlang ihrer Längsachse durch und nehmen eins der so entstandenen Elemente exemplarisch heraus.
Von diesen Elementen haben wir fünf in der Feder - die Längung dieses Elements der Feder entspricht also 1/5 der Feder-Längung in B.
Im Schnitt der horizontalen Sektionen mit der Längsachse der Feder ist das Schnittmoment jeweils Null - wir dürfen uns also an den Rändern unseres Sub-Systems ein Gelenk "denken" und mit dem hier gezeichneten System arbeiten.
Aber Achtung: so wie gezeichnet ist es statisch unbestimmt: wir können im Gleichgewicht beliebige Verschiebungen des Systems in Feder-Längsrichtung angeben.
Geht's noch einfacher?
Wie müsste ein System aussehen, das noch einfacher gestrickt ist?
Welche neuen Randbedingungen ergeben sich?
Header
Text
1+1
tmp
Wir haben also ein Ersatz-System mit drei Finiten Elementen und vier Knoten:
Die Knoten 0 und 3 entstehen in unserem Ersatz-System, weil hier das Biegemoment in den horizontalen Sektionen (I und III) Null ist. Diese beiden Sektionen sind nur a/2 lang, die vertikale Sektion ist a lang.
Damit das System in Längsrichtung festgelegt ist, führen wir in Knoten "0" ein gelenkiges Festlager ein - die Verschiebung in Knoten "3" ist dann die Auslenkung von Knoten "3" relativ zu Knoten "0".
Dementsprechnd haben die drei Finiten Elementen die Längen
Für jedes Finite Element führen wir zuerst das standardisierte lokale x/z-Koordinatensystem ein. Und wir definieren neue, anschauliche - globale - Koordinaten des Systems, um sie von den Standard-Koordinaten Wi , Φi unterscheiden zu können:
Lokale Orts-Koordinaten xi, zi
Globale Knoten-Koordinaten Ui, Ψi
Wir haben also je Element die eingezeichneten globalen Knoten-Koordinaten
sowie die lokalen FE-Koordinaten
.
die wir miteinander "verheiraten" müssen. Das machen wir beim Komponieren des Gesamt-Gleichungssystems.
Die virtuelle Formänderungsenergie eines Finiten Elements ist nun
,
mit
.
Die virtuelle Arbeit der Kraft ist dabei
Aus den Bildern für die Knoten-Koordinaten oben lesen wir nun die (geometrischen) Rand- und Übergangsbedingungen ab und skizzieren darunter die Einarbeitung dieser Bedingungen in die virtuellen Formänderungsenergien.
Element I
Element II
Element III
Dabei sind folgende Koordinaten sind in den drei Elementen gleich oder unterscheiden sich nur durch ein Vorzeichen:
Was noch fehlt ist die Übersetzung der lokalen in die globalen Koordinaten
lokal
global
↔
Coordinates
Text
1+1
tmp
Wir bauen nun das Gleichungssystem
zusammen, indem wir die Anteile der Element-Steifigkeitsmatrizen und die äußeren Lasten in die jeweiligen System Matrizen hineinaddieren.
Dafür müssen wir die Koordinaten zwischen lokalen und globalen Koordinaten transformieren, nämlich
.
Die virtuelle Formänderungsenergie ist dann
für Sektion I:
für Sektion II:
für Sektion III:
Die Gesamt-Steifigkeitsmatrix aus Sektion 1 (rot) , Sektion 2 (grün) und Sektion 3 (blau) ist damit
.
Die Spaltenmatrix der eingeprägten, äußeren Lasten auf das System ist dementsprechend
.===Assembly of System Matrices===
Text
1+1
tmp
Das lineare Gleichungssystem lautet also
Und dessen Lösung ist
Fehler beim Parsen (SVG (MathML kann über ein Browser-Plugin aktiviert werden): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle \left(\begin{array}{c} \Psi_0 \rule[-3mm]{0mm}{10mm}\\ U_1 \rule[-3mm]{0mm}{10mm}\\ \Psi_1 \rule[-3mm]{0mm}{10mm}\\ \Psi_2 \rule[-3mm]{0mm}{10mm}\\ U_3 \rule[-3mm]{0mm}{10mm}\\ \Psi_3 \rule[-3mm]{0mm}{10mm} \end{array}\right) = \left(\begin{array}{c} \displaystyle \frac{3}{8 a} \rule[-3mm]{0mm}{10mm}\\ \displaystyle \frac{1}{6} \rule[-3mm]{0mm}{10mm}\\ \displaystyle \frac{1}{4 a} \rule[-3mm]{0mm}{10mm}\\ \displaystyle \frac{1}{4 a} \rule[-3mm]{0mm}{10mm}\\ \displaystyle \frac{1}{3} \rule[-3mm]{0mm}{10mm}\\ \displaystyle \frac{1}{8 a} \rule[-3mm]{0mm}{10mm} \end{array}\right)\cdot \displaystyle \frac{a^3 F}{E I}}
.===Solving===
Text
1+1
tmp
Wir normieren die Auslenkung des Systems mit
und plotten das System damit im ausgelenkten Zustand:
Die Auslenkung in Knoten 3 ist gleichzeitig die Längung der insgesamt 5 Sub-Systeme, die Auslenkung des Gesamtsystems in B ist demnach
und die gesuchte Ersatzfedersteifigkeit des Systems ist
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