Gelöste Aufgaben/W8Zt

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Aufgabenstellung

Zu den tabellierten Standardlösungen für den Euler-Bernoulli-Blaken berechnen wir eine Näherungslösung für einen beidseitig gelenkig gelagerten Euler-Bernoulli-Balken:


Caption

Gesucht ist eine Lösung in Anlehnung an das Verfahren von Ritz - bei dem wir mit Formfunktionen arbeiten, die sich über die gesamte Balkenlänge erstrecken, wir aber im dann mit dem Prinzip der virtuellen Verrückungen arbeiten.

Üblich ist bei Verfahren von Rayleigh-Ritz nämlich sonst das Prinzip vom Minimum der Potentiellen Energie.

Lösung mit Maxima

Mit dem Föppl-Symbol "<>",

α=a/, β=1α und ξ=x/

ist die analytische Lösung:

EIw(x)=F36[βξ(1β2ξ2)+<ξα>3].

Bei dieser Lösung hat die unabhängige Koordinate x ihren Ursprung in A - wir verwenden unten einen anderen Ursprung!

Mit den passenden Ansatzfunktionen nach Ritz berechnen Sie eine Näherungslösung des Problems.

tmp

Hier arbeiten wir mit Maxima.

Header

Text




tmp

Wir definieren zunächst die Symbole für die virtuellen Arbeiten und die virtuellen Verrückungen - die in Maxima nicht standardmäßig verfügbar sind.

Die Annahme ℓ>0 brauchen wir, damit Maxima Wurzel-Ausdrücke mit diesem Parameter richtig vereinfachen kann.


Declarations

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tmp

Als unabhängige Koordinaten des Balkens wählen wir "x" entlang der Neutralen Faser mit Ursprung in der Mitte zwischen A und B.

Wir entscheiden uns zunächst für zwei abhängige Koordinaten des Systems und deren Variationen (δ)

Q_=(VΨ),δQ_=(δVδΨ),

und wählen V und ψ  als die Verschiebung und Verdrehung (=Neigung) des Querschnitts im Punkt x=0 des Balkens.

Jetzt brauchen wir zwei Ansatzfunktionen, die unseren Koordinaten V und ψ entsprechen. Wir wollen diese beiden anschaulich denken können - wir wählen einfache Polynome: eine achsensymmetrische und eine punktsymmetrische Funktion mit den noch unbestimmten Konstanten cij:

  • v1(x):=c1,2x2+c1,0
  • v2(x):=c2,3x3+c2,1x

Diese beiden Funktionen müssen

  1. Geometrische Randbedingungen erfüllen und
  2. jeweils mit den Koordinaten V und ψ  verknüpft werden.

Die zugehörigen Gleichungen (= die Randbedingungen) sind

  • c1,0=V,c1,224+c1,0=0 und
  • c2,1=Ψ,c2,338+c2,12=0

mit der Lösung

c1,0=V,c1,2=4V2,c2,1=Ψ,c2,3=4Ψ2
Trial-Functions

Anstatt der exakten, bekannten Lösung, verwenden wir in diesem Näherungsansatz also nun die Funktion

w(x)=4x2V2+V4Ψx32+Ψx,

die beiden Koordinaten V und ψ müssen wir noch bestimmen. Die Funktionen, die zu V und ψ gehören, sind rechts aufgetragen:

Klar ist: die exakte Lösung dieses Lastfalls ist eine Funktion, die im Querkraftverlauf am Kraftangriffspunkt (x=a - ℓ/2) einen Sprung hat. Dagegen ist der Querkraftverlauf unserer Näherungslösung stetig differenzierbar und obendrauf noch konstant!


Formfunctions

Text




tmp

Mit dem Prinzip der virtuellen Verrückungen ist die Gleichgewichtsbedingung immer

δW=δAδΠ

Mit den Beiträgen

δA=Fδw(xF),δΠ=22(d2dx2w(x))(d2dx2δw(x))dxEI

und dem Einsetzen der Ansatzfunktionen und deren Variation finden wir

δW=(64EIV+(α21)3F)3δV+2(α(α21)2F+96ΨEI)23δΨ

Achtung: hier bezeichnet nun α=-1 den Punkt A, α=+1 den Punkt B.

Diese virtuelle Arbeit des Gesamtsystems spalten wir jetzt nach den virtuellen Verrückungen auf und erhalten zwei unabhängige Gleichungen in V und ψ:

(α21)3F+64EIV3=096ΨEI+(α3α)2F2=0

Und die können wir leicht lösen:


Equilibrium Conditions

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tmp

In Matrix-Schreibweise stellen wir diesen Ausdruck gewöhnliches lineares Gleichungssystem dar:

A__x_=b_

mit

A__=EI(6430048),b_=F(α21)(1α2)

sieht das Gleichungssystem wieder handlich aus, die Lösung ist:

V=(α21)364EIF,Ψ=(α3α)296EIF

Und wissen Sie auch ....:
... warum A hier eine Diagonalmatrix ist? Schauen Sie sich die Koeffizienten bzgl. von α an - was erkennen Sie?


Solve

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tmp

Die Lösung normieren wir noch für das Post-Processing mit der analytischen maximalen Auslenkung im symmetrischen Belastungsfall (wenn F in der Mitte zwischen A und B angreift):

s=348EIF

Wir tragen sie für verschiedene Kraft-Angriffspunkte (α=-1,...α=+1) auf:

Parameterstudie: Auslenkung w(a) des Kraft-Einleitungspunktes

Post-Process

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