Randwertprobleme/Methoden zur Lösung von Randwertproblemen/Finite Differenzen Verfahren (EBB): Unterschied zwischen den Versionen
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Die vierte Ableitung κ des Polynoms ''p'' setzen wir nun anstelle der Ableitung in unserer Differentialbeziehung an, aus unserer Biege-Differentialgleichung wird die Biege-Differenzenbeziehung | Die vierte Ableitung κ des Polynoms ''p'' setzen wir nun anstelle der Ableitung in unserer Differentialbeziehung an, aus unserer Biege-Differentialgleichung wird die Biege-Differenzenbeziehung | ||
::<math>\displaystyle \frac{{{W}_{i-2}}-4\cdot {{W}_{i-1}}+6\cdot {{W}_{i}}-4\cdot {{W}_{i+1}}+{{W}_{i+2}}}{{{\mathit{Δx}}^{4}}}=\frac{q_i}{\mathit{EI}}</math> | |||
Für jede Stützstelle ''W<sub>i</sub>'' im Gebiet muss nun diese gewöhnliche, lineare Gleichung erfüllt sein, so dass ein Gleichungssystem für die ''W<sub>i</sub>'' zunächst so aussieht: | Für jede Stützstelle ''W<sub>i</sub>'' im Gebiet muss nun diese gewöhnliche, lineare Gleichung erfüllt sein, so dass ein Gleichungssystem für die ''W<sub>i</sub>'' zunächst so aussieht: | ||
, | ::<math> \left( \begin{array}{rrrrrrr} \\ \ddots&\vdots&\vdots&\vdots&\vdots&\vdots&\vdots\\ \\ ...&+1&-4&+6&-4&+1&...\\ \\ \vdots&\vdots&\vdots&\vdots&\vdots&\vdots&\ddots\\ \\ \end{array} \right) \cdot \left( \begin{array}{l} \vdots\\ W_{i-2}\\ W_{i-1}\\ W_{i}\\ W_{i+1}\\ W_{i+2}\\ \vdots\\ \end{array} \right) = \left( \begin{array}{c} \vdots\\ \vdots\\ \vdots\\ \displaystyle \frac{q_i}{EI}\cdot\Delta x^4\\ \vdots\\ \vdots\\ \vdots\\ \end{array} \right)</math>, | ||
allgemein mit der Systemmatrix ''A'', den Unbekannten ''W'' und der rechten Seite ''b'' | allgemein mit der Systemmatrix ''A'', den Unbekannten ''W'' und der rechten Seite ''b'' | ||
::<math>\underline{\underline{A}}\cdot\underline{W} = \underline{b}</math | |||
Sie sehen sofort: das geht an den Rändern schief: | Sie sehen sofort: das geht an den Rändern schief: | ||
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Wir schreiben nun alle Rand- und Übergangs-Bedingungen für die Biegelinie ''w(x)'' auf die Stützstellen ''W<sub>j</sub>'' und ''q<sub>j</sub>'' um: | Wir schreiben nun alle Rand- und Übergangs-Bedingungen für die Biegelinie ''w(x)'' auf die Stützstellen ''W<sub>j</sub>'' und ''q<sub>j</sub>'' um: | ||
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an der Stelle x=0 gibt es "links" neben W0 keine Stützstellen W0-1, W0-2 mehr - genauso fehlen am "rechten" zwei Stützstellen. | |||
Und | |||
uns fehlen noch die Randbedingungen in der Formulierung des Problems! | |||
Wir lösen beide Probleme pragmatisch: wir erweitern die Anzahl der Gleichungen in A und gesuchten Größen W an jedem Rand um zwei - also um vier. Diese vier zusätzlichen Gleichungen nutzen wir nun zur Einarbeitung unserer Randbedingungen. | |||
Wir schreiben nun alle Rand- und Übergangs-Bedingungen für die Biegelinie w(x) auf die Stützstellen Wj und qj um: | |||
Rand- und Übergangs-Bedingungen für behinderte Freiheitsgrade | |||
Für Lager, die einzelne Freiheitsgrade behindern (hier w oder w') ersetzen wir einzelne Zeilen der Systemmatrix A durch die geometrische Zwangsbedingung: | |||
Z.B. für | |||
w(xi) = 0: | |||
An dieser Stützstelle ist der Wert | |||
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die Zeile des Gleichungssystems lautet: | |||
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w'(xi) = 0: | |||
An dieser Stelle stellen wir die horizontale Tangente der Biegelinie durch | |||
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die Zeile des Gleichungssystems lautet: | |||
Äußere Kräfte- und Momente | |||
... im Feld | |||
Um äußere, diskrete Lasten auf unser Finite-Differenzen-Modell im Feld einzubeziehen, interpretieren wir | |||
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als diskrete Kraft auf unser System an den Stützstellen. Denen können wir auch äußere Lasten hinzufügen, nämlich | |||
die eingeprägte, äußere Kraft Fi und | |||
das eingeprägte, äußere Moment Mi durch das Kräftepaar | |||
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Version vom 20. Februar 2021, 16:59 Uhr
Das Differenzenverfahren ersetzt die Bewegungsgleichung des Euler-Bernoulli-Balkens im Gebiet (die Differentialgleichung) durch den Differenzenquotienten.
Also wird aus
mit endlich großem Δx. Wir wählen
- ,
so dass wir die erste Ableitung der Funktion w(x) an N Stellen xi bequem durch N+1 viele Stützstellen Wi := w(xi) berechnen können.
Wie klappt das für die vierte Ableitung in
?
Maxima Indem wir die vierte Ableitung eines Polynoms, das durch benachbarte Punkte der Stützstellen verläuft, bestimmen und dies als vierten Ableitung der gesuchten Funktion verwenden. Wir erfassen Ableitungen der gesuchten Verschiebung durch Linearkombinationen der Stützstellen.
Dazu brauchen wir mindestens ein Polynom 4ter Ordnung, damit wir es vier mal ableiten können, ohne dass es dabei verschwindet (Null wird). Wir wählen also 5 äquidistante Stützstellen um xi herum und sampeln die x-Koordinate ξ, die unbekannte Auslenkung Wj und den Wert der bekannten Streckenlast qj:
Das Polynom 4ter Ordnung dazu ist
und dessen vierte Ableitung
- ,
wobei wir die Ci aus der Anpassung an die Stützstellen erhalten. Wie das im Detail geht, steht in Kit6.
/* Maxima Sourcecode */ declare("Δx", alphabetic); dgl: 'diff(w,x,4)=q/EI; /*samples */ S : makelist([x[0]+j*Δx,W[i+j]],j,-2,2); /* polynom */ p : sum(C[j]*x^j,j,0,4); /* equations */ equs : makelist(subst([x=S[j][1]],p)=S[j][2],j,1,5); /* unknown coefficients */ coef : makelist(C[j],j,0,4); /* solution */ sol : linsolve(equs,coef); /* 4th derivative*/ kappa : diff(p,x,4); kappa : subst(sol,kappa); print(dgl," -> ", subst(['diff(w,x,4)=kappa],dgl)); ole : Δx^4*subst(['diff(w,x,4)=kappa],dgl);
Die vierte Ableitung κ des Polynoms p setzen wir nun anstelle der Ableitung in unserer Differentialbeziehung an, aus unserer Biege-Differentialgleichung wird die Biege-Differenzenbeziehung
- Fehler beim Parsen (Syntaxfehler): {\displaystyle \displaystyle \frac{{{W}_{i-2}}-4\cdot {{W}_{i-1}}+6\cdot {{W}_{i}}-4\cdot {{W}_{i+1}}+{{W}_{i+2}}}{{{\mathit{Δx}}^{4}}}=\frac{q_i}{\mathit{EI}}}
Für jede Stützstelle Wi im Gebiet muss nun diese gewöhnliche, lineare Gleichung erfüllt sein, so dass ein Gleichungssystem für die Wi zunächst so aussieht:
- ,
allgemein mit der Systemmatrix A, den Unbekannten W und der rechten Seite b
- <math>\underline{\underline{A}}\cdot\underline{W} = \underline{b}</math
Sie sehen sofort: das geht an den Rändern schief:
- an der Stelle x=0 gibt es "links" neben W0 keine Stützstellen W0-1, W0-2 mehr - genauso fehlen am "rechten" zwei Stützstellen.
Und
- uns fehlen noch die Randbedingungen in der Formulierung des Problems!
Wir lösen beide Probleme pragmatisch: wir erweitern die Anzahl der Gleichungen in A und gesuchten Größen W an jedem Rand um zwei - also um vier. Diese vier zusätzlichen Gleichungen nutzen wir nun zur Einarbeitung unserer Randbedingungen.
Wir schreiben nun alle Rand- und Übergangs-Bedingungen für die Biegelinie w(x) auf die Stützstellen Wj und qj um:
Sie sehen sofort: das geht an den Rändern schief:
an der Stelle x=0 gibt es "links" neben W0 keine Stützstellen W0-1, W0-2 mehr - genauso fehlen am "rechten" zwei Stützstellen. Und
uns fehlen noch die Randbedingungen in der Formulierung des Problems! Wir lösen beide Probleme pragmatisch: wir erweitern die Anzahl der Gleichungen in A und gesuchten Größen W an jedem Rand um zwei - also um vier. Diese vier zusätzlichen Gleichungen nutzen wir nun zur Einarbeitung unserer Randbedingungen.
Wir schreiben nun alle Rand- und Übergangs-Bedingungen für die Biegelinie w(x) auf die Stützstellen Wj und qj um:
Rand- und Übergangs-Bedingungen für behinderte Freiheitsgrade Für Lager, die einzelne Freiheitsgrade behindern (hier w oder w') ersetzen wir einzelne Zeilen der Systemmatrix A durch die geometrische Zwangsbedingung:
Z.B. für
w(xi) = 0: An dieser Stützstelle ist der Wert
,
die Zeile des Gleichungssystems lautet:
.
w'(xi) = 0: An dieser Stelle stellen wir die horizontale Tangente der Biegelinie durch
,
die Zeile des Gleichungssystems lautet:
Äußere Kräfte- und Momente ... im Feld Um äußere, diskrete Lasten auf unser Finite-Differenzen-Modell im Feld einzubeziehen, interpretieren wir
,
als diskrete Kraft auf unser System an den Stützstellen. Denen können wir auch äußere Lasten hinzufügen, nämlich
die eingeprägte, äußere Kraft Fi und das eingeprägte, äußere Moment Mi durch das Kräftepaar