Sources/Lexikon/Axiome der Statik: Unterschied zwischen den Versionen
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Ein freier, starrer Körper Κ ist unter der Wirkung von zwei Kräften ''F<sub>1</sub>, F<sub>2</sub>'' dann und nur dann im Gleichgewicht, wenn sie in die Verbindungslinie ihrer beiden Angriffspunkte ''A<sub>1</sub>'', ''A<sub>2</sub>'' fallen, entgegengesetzt orientiert und gleich groß sind. | Ein freier, starrer Körper Κ ist unter der Wirkung von zwei Kräften ''F<sub>1</sub>, F<sub>2</sub>'' dann und nur dann im Gleichgewicht, wenn sie in die Verbindungslinie ihrer beiden Angriffspunkte ''A<sub>1</sub>'', ''A<sub>2</sub>'' fallen, entgegengesetzt orientiert und gleich groß sind. | ||
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|[[Datei:AxiomeDerStatik-A1.png|mini| | |[[Datei:AxiomeDerStatik-A1.png|mini|Bild A1-1: Körper im Gleichgewicht]] | ||
|[[Datei:AxiomeDerStatik-1-b.png|mini|Bild A1-2: Körper nicht im Gleichgewicht]] | |||
Bild A1-1: Körper im Gleichgewicht | |||
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Bild A1-2: Körper nicht im Gleichgewicht | |||
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Formal bedeutet dies zweierlei (vgl. Bilder A1-1 und -2): Die Vektorsumme aus ''F<sub>1</sub>, F<sub>2</sub>'' und der Abstand ''a'' müssen verschwinden: | Formal bedeutet dies zweierlei (vgl. Bilder A1-1 und -2): Die Vektorsumme aus ''F<sub>1</sub>, F<sub>2</sub>'' und der Abstand ''a'' müssen verschwinden: | ||
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{{MyNote|title="Hinweis 3:"|text="Die erste Gleichung von Axiom 1 kann man nun als <math display="inline">\vec{F}_1</math> und <math display="inline">\vec{F}_2</math> = <math display="inline">\vec{R}</math> und <math display="inline">\vec{R}</math> = <math display="inline">\vec{0}</math> interpretieren. Notwendig für das Gleichgewicht des in Bild 1-3-2 gezeigten Körpers ist es, daß die Resultierende der beiden Kräfte <math display="inline">\vec{F}_1</math> und <math display="inline">\vec{F}_2</math> verschwindet."}} | {{MyNote|title="Hinweis 3:"|text="Die erste Gleichung von Axiom 1 kann man nun als <math display="inline">\vec{F}_1</math> und <math display="inline">\vec{F}_2</math> = <math display="inline">\vec{R}</math> und <math display="inline">\vec{R}</math> = <math display="inline">\vec{0}</math> interpretieren. Notwendig für das Gleichgewicht des in Bild 1-3-2 gezeigten Körpers ist es, daß die Resultierende der beiden Kräfte <math display="inline">\vec{F}_1</math> und <math display="inline">\vec{F}_2</math> verschwindet."}} | ||
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=== Hinzufügen oder Wegnehmen einer Gleichgewichtsgruppe === | |||
Definition: Eine Gruppe von zwei oder mehr Kräften, die sich - allein auf einen freien, starren Körper Κ wirkend - im Gleichgewicht hält, heißt Gleichgewichtsgruppe. Beispiel: Die beiden Kräfte aus Axiom 1. | |||
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==== Axiom 3: ==== | |||
Befindet sich ein freier, starrer Körper Κ (unter der Wirkung von irgendwelchen Kräften) im Gleichgewicht, so bleibt er im Gleichgewicht, wenn eine Gleichgewichtsgruppe | |||
hinzugefügt oder weggenommen wird. In dem als Beispiel skizzierten System von Bild A3-1 sei der Körper Κ unter der Wirkung der Kräfte <math display="inline">\vec{F}_1</math>, <math display="inline">\vec{F}_2</math> im Gleichgewicht (vgl. Axiom 1). Die hinzugefügte Gleichgewichtsgruppe <math display="inline">\vec{F}_3</math>, <math display="inline">\vec{F}_4</math> die ihrerseits Axiom 1 genügt, ändert den Gleichgewichtszustand des Körpers Κ nicht! | |||
* Folgerung 1: Ist ein freier, starrer Körper nicht im Gleichgewicht, so kommt er auch durch Hinzufügen einer Gleichgewichtsgruppe nicht ins Gleichgewicht. | |||
* Folgerung 2: Das Gleichgewicht eines freien, starren Körpers ändert sich nicht, wenn man eine Kraft längs ihrer Wirkungslinie verschiebt. | |||
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|[[Datei:AxiomeDerStatik-3a.png|mini|Bild A3-1: Körper mit hinzugefügter | |||
Gleichgewichtsgruppe]] | |||
|[[Datei:AxiomeDerStatik-3b.png|mini|Bild A3-2: Kraftverschiebung]] | |||
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So sei der in Bild A3-2 gezeigte Körper unter der Wirkung der Kräfte <math display="inline">\vec{F}_1</math>, <math display="inline">\vec{F}_2</math>, <math display="inline">\vec{F}_3</math> im Gleichgewicht. Wir legen die Gleichgewichtsgruppe <math display="inline">\vec{F}_1</math>, <math display="inline">\vec{F}_1</math> (in Bild A3-2 gestrichelt) so auf den Körper, dass <math display="inline">-\vec{F}_1</math>, bei A<sub>1</sub> und <math display="inline">+\vec{F}_1</math> im Punkt A* angreift. Dann heben sich | |||
die bei A<sub>1</sub> angreifenden Kräfte auf (ihre Resultierende verschwindet), wir erhalten die „längs der Wirkungslinie W nach A<sub>1</sub> verschobene Kraft <math display="inline">-\vec{F}_1</math>." | |||
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[[Datei:AxiomeDerStatik-6a.png|mini|Axiom 6-a]] | [[Datei:AxiomeDerStatik-6a.png|mini|Axiom 6-a]] | ||
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Version vom 17. Februar 2021, 14:06 Uhr
Kräfte-Parallelogramm | |||||||||
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Axiom 2:Greifen zwei Kräfte F1 und F2 an einem gemeinsamen Angriffspunkt A an, so können sie durch eine Kraft R ersetzt werden, die sich als die Diagonale des durch die beiden Kräfte aufgespannten Parallelogramms ergibt, Bild 3. Gemäß Bild 3, ist die Diagonale R die (geometrische) Summe der beiden Vektoren F1 und F2 :
Das Kräfteparallelogramm (Bild 3) enthält den Angriffspunkt A, im Kräftedreieck (Krafteck, Kräfteplan) bleibt der Angriffspunkt unberücksichtigt (vgl. Bild).
Definition: Gemäß dem Kräfteparallelogramm in Bild führt man als resultierende Kraft - kurz Resultierende - der beiden (Einzel-)Kräfte und ein. Die Resultierende ersetzt die (Wirkung der) Einzelkräfte!
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Hinzufügen oder Wegnehmen einer GleichgewichtsgruppeDefinition: Eine Gruppe von zwei oder mehr Kräften, die sich - allein auf einen freien, starren Körper Κ wirkend - im Gleichgewicht hält, heißt Gleichgewichtsgruppe. Beispiel: Die beiden Kräfte aus Axiom 1. | ||
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Axiom 3:Befindet sich ein freier, starrer Körper Κ (unter der Wirkung von irgendwelchen Kräften) im Gleichgewicht, so bleibt er im Gleichgewicht, wenn eine Gleichgewichtsgruppe hinzugefügt oder weggenommen wird. In dem als Beispiel skizzierten System von Bild A3-1 sei der Körper Κ unter der Wirkung der Kräfte , im Gleichgewicht (vgl. Axiom 1). Die hinzugefügte Gleichgewichtsgruppe , die ihrerseits Axiom 1 genügt, ändert den Gleichgewichtszustand des Körpers Κ nicht!
So sei der in Bild A3-2 gezeigte Körper unter der Wirkung der Kräfte , , im Gleichgewicht. Wir legen die Gleichgewichtsgruppe , (in Bild A3-2 gestrichelt) so auf den Körper, dass , bei A1 und im Punkt A* angreift. Dann heben sich die bei A1 angreifenden Kräfte auf (ihre Resultierende verschwindet), wir erhalten die „längs der Wirkungslinie W nach A1 verschobene Kraft ." |




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