Gelöste Aufgaben/UEBP: Unterschied zwischen den Versionen

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Und wir arbeiten mit je einer Ortskoordinate ''ξ<sub>i</sub>'' je Sektion, also
Und wir arbeiten mit je einer Ortskoordinate ''ξ<sub>i</sub>'' je Sektion, also



Version vom 19. April 2021, 07:38 Uhr


Aufgabenstellung

Diese Problemstellung liefert einen Näherungsansatz für eine Standardlösung zum Euler-Bernoulli-Balken.

Der Euler-Bernoulli-Balken AB wird durch ein Moment M zwischen den beiden gelenkigen Lagern belastet. 


Lageplan

Gesucht ist eine Lösung für die Biegelinie mit dem Ansatz von Ritz und zwei Trial-Funktionen.

Im Vergleich zu UEBO, das die gleiche Aufgabenstellung hat - arbeiten wir hier mit Ansatzfunktionen in zwei Sektionen wie bei der FEM. Nur das Gleichgewichts-Prinzip bliebt das Gleicht: das Prinzip vom Minimum der Potentiellen Energie.

Lösung mit Maxima

Beim Verfahren von Ritz arbeiten wir mit

Statt mit

  • Ansatzfunktionen über die gesamte Länge des Balkens arbeiten wir
  • hier mit zwei Finiten Elementen (Sektionen), für die wir separat ansetzen.

Header

Wir berechnen die Potentielle Energie U des Systems in Abhängigkeit von den generalisierten Koordinaten Wi und erhalten aus 

dUdWi=!0

die Gleichung für den gesuchten Koeffizienten Wi der Trial-Funktionen.



Declarations

Um die Lösung dimensionslos zu machen, nutzen wir wieder die analytische Lösung des Problems  und

  • Wmax=M293EI: die maximale Auslenkung des Balkens für a=ℓ.

Dimensionslose Orts-Koordinaten sind

x=ξ,a=α..




Formfunctions

Dass wir in UEBO die Trial-Funktions ϕ über die gesamte Stablänge angesetzt haben, führt bei den berechneten Näherungen für die Momente M(x) und letztlich auch für die Verschiebungen w(x) zu massiven Fehlern. Einen Sprung in der Momenten-Kennlinie mit einem Polynom zu approximieren, geht halt nicht gut.

Ein Schritt hin zur Methode der Finiten Elemente ist bei diesem "modifizierten Verfahren von Rayleigh-Ritz" der Ansatz der Trial-Functions in zwei Sektionen - also wie bei analytischen Lösung auch.

Die Sektions- (Element-) Längen sind dabei

  • für Sektion I: I=α  und
  • für Sektion II: II=(1α).

Und wir arbeiten mit je einer Ortskoordinate ξi je Sektion, also

0IξI<a und 0IIξII<a

mit

0ξi<1

Für die Trial-Functions wählen wir sektionsweise Polynome zweiten Grades

wI(ξI)=c1,2ξ2+c1,1ξ+c1,0wII(ξII)=c2,2ξ2+c2,1ξ+c2,0,

deren Koeffizienten cij wir nun an die geometrischen Randbedingungen anpassen müssen:

wI(0)=0wI(1)=wII(0)dwI(ξI)dx|ξ=1=dwII(ξII)dx|ξ=0wII(1)=0

Zusätzlich ersetzen wir zwei cij durch die Verschiebung und Verdrehung im Momenten-Einleitungspunkt

W:=wII(0)Φ:=dwII(ξII)dx|ξ=0,

so dass die Trial-Functions die Form

w(x)={Wϕ1,1(ξI)+Φϕ1,2(ξI) für Sektion IWϕ2,1(ξII)+Φϕ2,2(ξII) für Sektion II

annehmen bzw.

w(x)={W(2ξIξI2)+Φ(αξI2αξI) für 0<x<a,W(1ξII2)+Φ((α1)ξII2+(1α)ξII) für a<x<.

Im Plot sehen die vier Funktionen (zwei je Sektion,  zwei Sektionen) so aus:

Trial-Functions - wie bei der Methode der Finiten Elemente




Potential Energy

Für die Gleichgewichtsbedingungen setzten wir Π (aus Abschnitt Euler-Bernoulli-Balken) und A in U ein und schreiben die skalare Gleichung allgemein in Matrizenform an. Dabei müssen wir

dϕx=dϕξidξix=1i

berücksichtigen und erhalten mit der Arbeitsfunktion des Moments

A=Mw|x=a

das Potential in Matrix-Schreibweise:

U=12Q_TA__Q_Q_Tb_.

wobei

Q_=(WΦ).




Equilibrium Conditions

Diese Gleichung erfüllt die Gleichgewichtsbedingungen

dUdQi=!0,

wenn

((412α+12α2)EI(α63α5+3α4α3)34(2α1)EI(α42α3+α2)24(2α1)EI(α42α3+α2)24EI(α2α))(WΦ)=(0M).

Hier kann man schon am Gleichungssystem ablesen, was für α=½ passiert: dann werden die Nebendiagonal-Elemente mit Ihren (2 α-1)-Koeffizienten zu Null, dann ist

  • W=0 und
  • 16EIΦ=M.




Solving

Auflösen der Gleichungen nach den unbekannten Koordinaten W und Φ liefert

W=(α3α2+2α3)M24EIΦ=(13α+3α2)M4EI.

Damit ist die gesuchte Näherungs-Lösung

wI(ξI)=((α33α2+α)ξ+α3ξ2)M24EIwII(ξII)=(α3α2+2α3+(3α3+6α24α+1)ξ+(α33α2+3α1)ξ2)M24EI.




Post-Processing

Verläufe von w(x), ϕ(x)

Die gesuchten Koordinaten  W und Φ tragen wir über α auf:

Wir lesen ab:

  • für α=½: die Lösung wird - wie erwartet - nur durch ϕ2 beschreiben - also W = 0.
  • für α= 0: die Lösung wird - wie erwartet - nur durch ϕ2 beschreiben - also W = 0.

Im Plot der normierten Biegelinie des Balkens im Vergleich von Ritz-Näherung zu analytischer Lösung - hier nur für a = ℓ/2 - zeigt sich, dass die Lösung von deutlich besserer Qualität ist:

Vergleich analytische / numerische Lösung für w(x)

Während in UEBO die Näherungslösung gerade mal 1/4 der analytischen Lösung erreichte, haben wir hier fast die gleichen Auslenkungen. Und das, obwohl die Modelle hier und in UEBO jeweils nur zwei Unbekannte haben.




Post-Processing - Nachtrag

Wir schauen uns auch hier wie in UEBO den Vergleich von Näherungslösung - hier nur für α=½ - und der analytischen Lösung des Biegemomenten-Verlaufs an:

Vergleich analytische / numerische Lösung für das Schnittmoment M(x)

Durch das Ansetzen mit zwei separaten Ansatzfunktionen - je eine je Sektion - können wir nun den Sprung im Verlauf der Biegemomente abbilden. Und das macht die Lösung so viel genauer!