Gelöste Aufgaben/UEBP: Unterschied zwischen den Versionen

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* für Sektion I: <math>\ell_I = \alpha \cdot \ell</math>  und
* für Sektion I: <math>\ell_I = \alpha \cdot \ell</math>  und
* für Sektion II: <math>\ell_{II} = (1-\alpha) \cdot \ell</math>.
* für Sektion II: <math>\ell_{II} = (1-\alpha) \cdot \ell</math>.
[[Datei:UEBP-11.png|alternativtext=|mini|Unabhängige Koordinaten der Finiten Elemente]]
Und wir arbeiten mit je einer Ortskoordinate ''ξ<sub>i</sub>'' je Sektion, also


[[Datei:UEBP-11.png|rahmenlos]]
<math>0 \le \ell_I \cdot \xi_I < a \text{ und } 0 \le \ell_{II} \cdot \xi_{II} < \ell-a</math>
 
mit
 
<math>0 \le \xi_i < 1</math>
 
Für die Trial-Functions wählen wir sektionsweise Polynome zweiten Grades
 
<math>\begin{array}{lcl}
w_{I }(\xi_I  )  &=& c_{1,2}\cdot \xi^2+c_{1,1}\cdot \xi+c_{1,0}\\
w_{II}(\xi_{II)} &=& c_{2,2}\cdot \xi^2+c_{2,1}\cdot \xi+c_{2,0}
\end{array}</math>,
 
deren Koeffizienten ''c<sub>ij</sub>'' wir nun an die geometrischen Randbedingungen anpassen müssen:
 
<math>\begin{array}{lcl}
w_I(0) &=& 0\\
w_I(1) &=& w_{II}(0)\\
\left.\displaystyle \frac{d w_I(\xi_I)}{d x}\right|_{\xi=1} &=& \left.\displaystyle \frac{d w_{II}(\xi_{II})}{d x}\right|_{\xi=0}\\
w_{II}(1) &=& 0\\
\end{array}</math>
 
Zusätzlich ersetzen wir zwei ''c<sub>ij</sub>'' durch die Verschiebung und Verdrehung im Momenten-Einleitungspunkt
 
<math>\begin{array}{lcl}
W  &:=& w_{II}(0)\\
\Phi &:=& \left.\displaystyle \frac{d w_{II}(\xi_{II})}{dx}\right|_{\xi=0}
\end{array}</math>,
 
so dass die Trial-Functions die Form
 
<math>w(x) = \left\{\begin{array}{ccl}
W \cdot \phi_{1,1}(\xi_I) & + \Phi \cdot \phi_{1,2}(\xi_I) & \text{ für Sektion I}\\
W \cdot \phi_{2,1}(\xi_{II}) & + \Phi \cdot \phi_{2,2}(\xi_{II}) & \text{ für Sektion II}
\end{array}\right.</math>
 
annehmen bzw.
 
<math>w(x) = \left\{ \begin{array}{ccccl}
W & \cdot \left(2\cdot \xi_{I}-{{\xi_{I}}^{2}}\right) &+
\Phi &\cdot \left( \alpha\cdot {{\xi_{I}}^{2}}-\alpha\cdot \xi_{I}\right) \cdot \ell & \text{ für } 0 < x < a,\\
W &\cdot \left(1-{{\xi_{II}}^{2}}\right) &+
\Phi &\cdot \left( \left( \alpha-1\right) \cdot {{\xi_{II}}^{2}}+\left( 1-\alpha\right) \cdot \xi_{II}\right) \cdot \ell & \text{ für } a < x < \ell.
\end{array}\right.</math>
 
Im Plot sehen die vier Funktionen (zwei je Sektion,  zwei Sektionen) so aus:
[[Datei:UEBP-12.png|ohne|mini|Trial-Functions - wie bei der Methode der Finiten Elemente]]


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Für die Gleichgewichtsbedingungen setzten wir ''Π'' (aus Abschnitt Euler-Bernoulli-Balken) und ''A'' in ''U'' ein und schreiben die skalare Gleichung allgemein in Matrizenform an. Dabei müssen wir
 
<math>\displaystyle \frac{d\phi}{x} = \frac{d\phi}{\xi_i}\cdot\underbrace{\displaystyle\frac{d\xi_i}{x}}_{\displaystyle = \frac{1}{\ell_i}}</math>
 
berücksichtigen und erhalten mit der Arbeitsfunktion des Moments
 
<math>A = M \cdot w'|_{\displaystyle x=a}</math>
 
das Potential in Matrix-Schreibweise:
 
<math>U = \displaystyle \frac{1}{2} \cdot \displaystyle \underline{Q}^T \cdot \underline{\underline{A}}\cdot \underline{Q} - \underline{Q}^T\cdot \underline{b} </math>.
 
wobei
 
<math>\underline{Q} = \left(\begin{array}{c}W\\ \Phi\end{array}\right)</math>.<!-------------------------------------------------------------------------------->
 
 
{{MyCodeBlock|title=Potential Energy
{{MyCodeBlock|title=Potential Energy
|text=Text
|text=Text
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Diese Gleichung erfüllt die Gleichgewichtsbedingungen
 
<math>\displaystyle \frac{dU}{dQ_i} \stackrel{!}{=} 0</math>,
 
wenn
 
<math>\begin{pmatrix}-\frac{\left( 4-12\cdot \alpha+12\cdot {{\alpha}^{2}}\right) \cdot EI}{\left( {{\alpha}^{6}}-3\cdot {{\alpha}^{5}}+3\cdot {{\alpha}^{4}}-{{\alpha}^{3}}\right) \cdot {{\ell}^{3}}} & \frac{4 \left( 2\cdot \alpha-1\right) \cdot EI}{\left( {{\alpha}^{4}}-2\cdot {{\alpha}^{3}}+{{\alpha}^{2}}\right) \cdot {{\ell}^{2}}}\\ 4 \frac{\left( 2\cdot \alpha-1\right) \cdot EI}{\left( {{\alpha}^{4}}-2\cdot {{\alpha}^{3}}+{{\alpha}^{2}}\right) \cdot {{\ell}^{2}}} & -\frac{4\cdot EI}{\left( {{\alpha}^{2}}-\alpha\right) \cdot \ell}\end{pmatrix}\cdot \begin{pmatrix}W\\ \Phi\end{pmatrix}=\begin{pmatrix}0\\ M\end{pmatrix}
</math>.
 
Hier kann man schon am Gleichungssystem ablesen, was für ''α=½'' passiert: dann werden die Nebendiagonal-Elemente mit Ihren ''(2 α-1)''-Koeffizienten zu Null, dann ist
 
* <math>W = 0</math> und
* <math>\displaystyle \frac{16 EI}{\ell} \Phi = M</math>.<!-------------------------------------------------------------------------------->
 
 
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Auflösen der Gleichungen nach den unbekannten Koordinaten ''W'' und ''Φ'' liefert
 
<math>\begin{array}{ll}
W  & = \displaystyle \frac{\left( \alpha-3\cdot {{\alpha}^{2}}+2\cdot {{\alpha}^{3}}\right) \cdot M\cdot {{\ell}^{2}}}{4\cdot EI} \\
\Phi & = \displaystyle \frac{\left( 1-3\cdot \alpha+3\cdot {{\alpha}^{2}}\right) \cdot M\cdot \ell}{4\cdot EI}
\end{array}</math>.
 
Damit ist die gesuchte Näherungs-Lösung
 
<math>\begin{array}{ll}
w_I( \xi_I) &= \frac{\left( \left( {{\alpha}^{3}}-3\cdot {{\alpha}^{2}}+\alpha\right) \cdot \xi+{{\alpha}^{3}}\cdot {{\xi}^{2}}\right) \cdot M\cdot {{\ell}^{2}}}{4\cdot EI}\\
w_{II}(\xi_{II}) &= \frac{\left( \alpha-3\cdot {{\alpha}^{2}}+2\cdot {{\alpha}^{3}}+\left( -3\cdot {{\alpha}^{3}}+6\cdot {{\alpha}^{2}}-4\cdot \alpha+1\right) \cdot \xi+\left( {{\alpha}^{3}}-3\cdot {{\alpha}^{2}}+3\cdot \alpha-1\right) \cdot {{\xi}^{2}}\right) \cdot M\cdot {{\ell}^{2}}}{4\cdot EI}
\end{array}</math>.<!-------------------------------------------------------------------------------->
 
 
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{{MyCodeBlock|title=Solving
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[[Datei:UEBP-31.png|mini|Verläufe von ''w(x), ϕ(x)'']]Die gesuchten Koordinaten  ''W'' und ''Φ'' tragen wir über ''α'' auf:
 
Wir lesen ab:
 
* für ''α=½'': die Lösung wird - wie erwartet - nur durch ''ϕ<sub>2</sub>'' beschreiben - also ''W'' = 0.
* für ''α= 0'': die Lösung wird - wie erwartet - nur durch ''ϕ<sub>2</sub>'' beschreiben - also W = 0.
 
Im Plot der normierten Biegelinie des Balkens im Vergleich von Ritz-Näherung zu analytischer Lösung - hier nur für ''a'' = ℓ/2 - zeigt sich, dass die Lösung von deutlich besserer Qualität ist:[[Datei:UEBP-32.png|mini|Vergleich analytische / numerische Lösung für ''w(x)''|alternativtext=|ohne]]Während in UEBO die Näherungslösung gerade mal 1/4 der analytischen Lösung erreichte, haben wir hier fast die gleichen Auslenkungen. Und das, obwohl die Modelle hier und in UEBO jeweils nur zwei Unbekannte haben.
 
 
 
[[Datei:UEBP-33.png|mini|Vergleich analytische / numerische Lösung für das Schnittmoment ''M(x)''|alternativtext=|ohne]]<!-------------------------------------------------------------------------------->
 
 
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[[Datei:UEBP-31.png|mini|Verläufe von ''w(x), ϕ(x)'']]
[[Datei:UEBP-32.png|mini|Vergleich analytische / numerische Lösung für ''w(x)'']]
[[Datei:UEBP-33.png|mini|Vergleich analytische / numerische Lösung für das Schnittmoment ''M(x)'']]

Version vom 19. April 2021, 07:22 Uhr


Aufgabenstellung

Diese Problemstellung liefert einen Näherungsansatz für eine Standardlösung zum Euler-Bernoulli-Balken.

Der Euler-Bernoulli-Balken AB wird durch ein Moment M zwischen den beiden gelenkigen Lagern belastet. 


Lageplan

Gesucht ist eine Lösung für die Biegelinie mit dem Ansatz von Ritz und zwei Trial-Funktionen.

Im Vergleich zu UEBO, das die gleiche Aufgabenstellung hat - arbeiten wir hier mit Ansatzfunktionen in zwei Sektionen wie bei der FEM. Nur das Gleichgewichts-Prinzip bliebt das Gleicht: das Prinzip vom Minimum der Potentiellen Energie.

Lösung mit Maxima

Beim Verfahren von Ritz arbeiten wir mit

Statt mit

  • Ansatzfunktionen über die gesamte Länge des Balkens arbeiten wir
  • hier mit zwei Finiten Elementen (Sektionen), für die wir separat ansetzen.

tmp

Header

Text


1+1



tmp

Um die Lösung dimensionslos zu machen, nutzen wir wieder die analytische Lösung des Problems  und

  • : die maximale Auslenkung des Balkens für a=ℓ.

Dimensionslose Orts-Koordinaten sind

.


Declarations

Text


1+1



tmp

Dass wir in UEBO die Trial-Funktions ϕ über die gesamte Stablänge angesetzt haben, führt bei den berechneten Näherungen für die Momente M(x) und letztlich auch für die Verschiebungen w(x) zu massiven Fehlern. Einen Sprung in der Momenten-Kennlinie mit einem Polynom zu approximieren, geht halt nicht gut.

Ein Schritt hin zur Methode der Finiten Elemente ist bei diesem "modifizierten Verfahren von Rayleigh-Ritz" der Ansatz der Trial-Functions in zwei Sektionen - also wie bei analytischen Lösung auch.

Die Sektions- (Element-) Längen sind dabei

  • für Sektion I:   und
  • für Sektion II: .
Unabhängige Koordinaten der Finiten Elemente

Und wir arbeiten mit je einer Ortskoordinate ξi je Sektion, also

mit

Für die Trial-Functions wählen wir sektionsweise Polynome zweiten Grades

,

deren Koeffizienten cij wir nun an die geometrischen Randbedingungen anpassen müssen:

Zusätzlich ersetzen wir zwei cij durch die Verschiebung und Verdrehung im Momenten-Einleitungspunkt

,

so dass die Trial-Functions die Form

annehmen bzw.

Im Plot sehen die vier Funktionen (zwei je Sektion,  zwei Sektionen) so aus:

Trial-Functions - wie bei der Methode der Finiten Elemente


Formfunctions

Text


1+1




tmp

Für die Gleichgewichtsbedingungen setzten wir Π (aus Abschnitt Euler-Bernoulli-Balken) und A in U ein und schreiben die skalare Gleichung allgemein in Matrizenform an. Dabei müssen wir

berücksichtigen und erhalten mit der Arbeitsfunktion des Moments

das Potential in Matrix-Schreibweise:

.

wobei

.


Potential Energy

Text


1+1



tmp

Diese Gleichung erfüllt die Gleichgewichtsbedingungen

,

wenn

.

Hier kann man schon am Gleichungssystem ablesen, was für α=½ passiert: dann werden die Nebendiagonal-Elemente mit Ihren (2 α-1)-Koeffizienten zu Null, dann ist

  • und
  • .


Equilibrium Conditions

Text


1+1



tmp

Auflösen der Gleichungen nach den unbekannten Koordinaten W und Φ liefert

.

Damit ist die gesuchte Näherungs-Lösung

.


Solving

Text


1+1



tmp

Verläufe von w(x), ϕ(x)

Die gesuchten Koordinaten  W und Φ tragen wir über α auf:

Wir lesen ab:

  • für α=½: die Lösung wird - wie erwartet - nur durch ϕ2 beschreiben - also W = 0.
  • für α= 0: die Lösung wird - wie erwartet - nur durch ϕ2 beschreiben - also W = 0.

Im Plot der normierten Biegelinie des Balkens im Vergleich von Ritz-Näherung zu analytischer Lösung - hier nur für a = ℓ/2 - zeigt sich, dass die Lösung von deutlich besserer Qualität ist:

Vergleich analytische / numerische Lösung für w(x)

Während in UEBO die Näherungslösung gerade mal 1/4 der analytischen Lösung erreichte, haben wir hier fast die gleichen Auslenkungen. Und das, obwohl die Modelle hier und in UEBO jeweils nur zwei Unbekannte haben.


Vergleich analytische / numerische Lösung für das Schnittmoment M(x)


Post-Processing

Text


1+1