Gelöste Aufgaben/FEAG: Unterschied zwischen den Versionen

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{{MyNoncodeBlock|title=Equilibrium Conditions
<!-------------------------------------------------------------------------------->{{MyNoncodeBlock|title=Equilibrium Conditions
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Die Gleichgewichtsbedingung mit dem [[Werkzeuge/Gleichgewichtsbedingungen/Arbeitsprinzipe der Analytischen Mechanik/Prinzip der virtuellen Verrückungen|Prinzip der virtuellen Verrückungen]] setzen sich additiv aus  
Die Gleichgewichtsbedingung mit dem [[Werkzeuge/Gleichgewichtsbedingungen/Arbeitsprinzipe der Analytischen Mechanik/Prinzip der virtuellen Verrückungen|Prinzip der virtuellen Verrückungen]] setzen sich additiv aus  


<math>\displaystyle \delta W = \sum_{i=1}^I \left(\delta W^a_i - \delta \Pi_i \right) + \delta W^a_R</math>,
::<math>\displaystyle \delta W = \sum_{i=1}^I \left(\delta W^a_i - \delta \Pi_i \right) + \delta W^a_R</math>,


zusammen - also den virtuellen Arbeiten je Element zuzüglich von virtuellen Arbeiten am Rand. In unserem Beispiel haben wir allerdings keine eingeprägten, äußeren Lasten am Rand, also ist
zusammen - also den virtuellen Arbeiten je Element zuzüglich von virtuellen Arbeiten am Rand. In unserem Beispiel haben wir allerdings keine eingeprägten, äußeren Lasten am Rand, also ist


<math>\delta W^a_R = 0</math>.
::<math>\delta W^a_R = 0</math>.


Je Element erfassen wir die virtuellen Arbeiten durch Element-Matrizen. So ist z.B. für die virtuelle Formänderungsenergie (vgl. [[Randwertprobleme/Methoden zur Lösung von Randwertproblemen/Finite Elemente Methode|Finite Elemente Methode]])
Je Element erfassen wir die virtuellen Arbeiten durch Element-Matrizen. So ist z.B. für die virtuelle Formänderungsenergie (vgl. [[Randwertprobleme/Methoden zur Lösung von Randwertproblemen/Finite Elemente Methode|Finite Elemente Methode]])


<math>\delta \Pi_i = \left(\delta W_{i-1}, \delta \Phi_{i-1}, \delta W_{i} , \delta \Phi_{i}\right) \cdot \underline{\underline{K}}_i\cdot \left(\begin{array}{c}W_{i-1}(t)\\\Phi_{i-1}(t)\\W_{i}(t)\\\Phi_{i}(t) \end{array}\right)</math>
::<math>\delta \Pi_i = \left(\delta W_{i-1}, \delta \Phi_{i-1}, \delta W_{i} , \delta \Phi_{i}\right) \cdot \underline{\underline{K}}_i\cdot \left(\begin{array}{c}W_{i-1}(t)\\\Phi_{i-1}(t)\\W_{i}(t)\\\Phi_{i}(t) \end{array}\right)</math>


mit der Element-Steifigkeitsmatrix <math>\underline{\underline{K}}_i</math>.
mit der Element-Steifigkeitsmatrix <math>\underline{\underline{K}}_i</math>.
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Aus der [[Sources/Anleitungen/FEM-Formulierung für den Euler-Bernoulli-Balken|FEM-Formulierung für den Euler-Bernoulli-Balken]] könnten wir die Element-Matrizen der virtuellen Arbeit der [[Sources/Lexikon/D'Alembert'sche Trägheitskraft|D'Alembert'schen Trägheitskraft]] sowie der [[Sources/Lexikon/Virtuelle Formänderungsenergie|Virtuelle Formänderungsenergie]] herauskopieren. Auch die "rechte Seite" mit der virtuelle Arbeit der Gewichtskraft aus
Aus der [[Sources/Anleitungen/FEM-Formulierung für den Euler-Bernoulli-Balken|FEM-Formulierung für den Euler-Bernoulli-Balken]] könnten wir die Element-Matrizen der virtuellen Arbeit der [[Sources/Lexikon/D'Alembert'sche Trägheitskraft|D'Alembert'schen Trägheitskraft]] sowie der [[Sources/Lexikon/Virtuelle Formänderungsenergie|Virtuelle Formänderungsenergie]] herauskopieren. Auch die "rechte Seite" mit der virtuelle Arbeit der Gewichtskraft aus


<math>\displaystyle \delta W^{a,g}_i = \int_{\ell_i} \varrho\; A \; g \cdot \delta w(x) \;dx_i</math>,
::<math>\displaystyle \delta W^{a,g}_i = \int_{\ell_i} \varrho\; A \; g \cdot \delta w(x) \;dx_i</math>,


könnten wir als Element-Lastmatrix (Spaltenmatrix) abspeichern.
könnten wir als Element-Lastmatrix (Spaltenmatrix) abspeichern.


<math>\displaystyle \underline{G}_i = \frac{\varrho\,A\, g\, \ell_i}{2} \cdot \left(\begin{array}{c}+1\\\displaystyle +\frac{\ell_i}{6}\\+1\\\displaystyle -\frac{\ell_i}{6}\end{array}\right)</math>.
::<math>\displaystyle \underline{G}_i = \frac{\varrho\,A\, g\, \ell_i}{2} \cdot \left(\begin{array}{c}+1\\\displaystyle +\frac{\ell_i}{6}\\+1\\\displaystyle -\frac{\ell_i}{6}\end{array}\right)</math>.


Dass es auch anders geht,sehen Sie in der Definition der Matlab-Klasse FEM_Element_Modell, bei der die Element direkt aus den Trial-Functions - hier den
Dass es auch anders geht,sehen Sie in der Definition der Matlab-Klasse FEM_Element_Modell, bei der die Element direkt aus den Trial-Functions - hier den


<math>\underline{\tilde{\phi}}</math> -
::<math>\underline{\tilde{\phi}}</math> -


hergeleitet. werden:
hergeleitet. werden:
{| class="wikitable"
<pre>
|
                 :
                 :
           K(row,col) = diff(...
           K(row,col) = diff(...
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                                     [0,1]));
                                     [0,1]));
                 :
                 :
|}
</pre>


===== Komponieren der System-Matrizen =====
=== Komponieren der System-Matrizen ===
Die System-Matrizen des Gesamt–Systems komponieren wir nun durch Hinzuaddieren der Anteile je Element.  
Die System-Matrizen des Gesamt–Systems komponieren wir nun durch Hinzuaddieren der Anteile je Element.  


Beispiel: die Gesamt-Steifigkeitsmatrix für I=2:
Beispiel: die Gesamt-Steifigkeitsmatrix für I=2:


<math>\displaystyle \underline{\underline{K}} = \frac{E\,I}{\ell_i^3} \cdot  \left( \begin{array}{ccccc}
::<math>\displaystyle \underline{\underline{K}} = \frac{E\,I}{\ell_i^3} \cdot  \left( \begin{array}{ccccc}
{\color{red}{+12}}&{\color{red}{+6}}&{\color{red}{-12}}&{\color{red}{+6}}&0&0\\
{\color{red}{+12}}&{\color{red}{+6}}&{\color{red}{-12}}&{\color{red}{+6}}&0&0\\
{\color{red}{+6\ell_i}}&{\color{red}{+4\ell_i^2}}&{\color{red}{-6\ell_i}}&{\color{red}{+2\ell_i^2}}&0&0\\
{\color{red}{+6\ell_i}}&{\color{red}{+4\ell_i^2}}&{\color{red}{-6\ell_i}}&{\color{red}{+2\ell_i^2}}&0&0\\
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Dieses "Hinzuaddieren" passiert in [[Gelöste Aufgaben/FEAG/FEAG-Matlab|Matlab]] hier:
Dieses "Hinzuaddieren" passiert in [[Gelöste Aufgaben/FEAG/FEAG-Matlab|Matlab]] hier:
<code>
<pre>
                 :
                 :
             e = 0;% counter for all elements of all sections
             e = 0;% counter for all elements of all sections
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                 end     
                 end     
                 :
                 :
</code>
</pre>
In Matrix-Schreibweise lautet die Bewegungsgleichung des Gesamt-Systems jetzt:
In Matrix-Schreibweise lautet die Bewegungsgleichung des Gesamt-Systems jetzt:


<math>\underline{\underline{M}}\cdot\underline{\ddot{Q}} + \underline{\underline{K}}\cdot\underline{Q} = \underline{G}</math>.
::<math>\underline{\underline{M}}\cdot\underline{\ddot{Q}} + \underline{\underline{K}}\cdot\underline{Q} = \underline{G}</math>.


===== Einarbeiten der Randbedingungen =====
=== Einarbeiten der Randbedingungen ===
[[Datei:FEAG-11-Randbedingungeneinarbeiten.png|mini|Randbedingungen einarbeiten.]]
[[Datei:FEAG-11-Randbedingungeneinarbeiten.png|mini|Randbedingungen einarbeiten.]]
Die Randbedingungen arbeiten wir ein, indem wir zeilenweise (für ''δW'' und ''δΦ'') und spaltenweise (für ''W'' und ''Φ'') streichen.  
Die Randbedingungen arbeiten wir ein, indem wir zeilenweise (für ''δW'' und ''δΦ'') und spaltenweise (für ''W'' und ''Φ'') streichen.  
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* die erste Zeile/Spalte für <span style="color:#000080">''W<sub>0</sub>'' (blau)</span> und
* die erste Zeile/Spalte für <span style="color:#000080">''W<sub>0</sub>'' (blau)</span> und
* die zweite Zeile / Spalte für <span style="color:#008000">''Φ<sub>0</sub>'' (grün)</span>.
* die zweite Zeile / Spalte für <span style="color:#008000">''Φ<sub>0</sub>'' (grün)</span>.
}}


 
<!-------------------------------------------------------------------------------->{{MyNoncodeBlock|title=Solving
<!-------------------------------------------------------------------------------->Die Lösung des Anfangs- und Randwertproblems ist in diesem Lösungsansatz mit Matlab um die Klasse "FEM_Container" herum aufgebaut - in ihr sind alle Parameter und Lösungsprozesse beschrieben.
|text=
Die Lösung des Anfangs- und Randwertproblems ist in diesem Lösungsansatz mit Matlab um die Klasse "FEM_Container" herum aufgebaut - in ihr sind alle Parameter und Lösungsprozesse beschrieben.


Hier heißt die Instanz des Modells
Hier heißt die Instanz des Modells
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Die Gesamtlösung ''Q<sub>t</sub>'' setzt sich nun - bei diesem linearen System - additiv aus partikularer ''Q<sub>p</sub>'' und ''Q<sub>h</sub>'' homogener Lösung zusammen:  
Die Gesamtlösung ''Q<sub>t</sub>'' setzt sich nun - bei diesem linearen System - additiv aus partikularer ''Q<sub>p</sub>'' und ''Q<sub>h</sub>'' homogener Lösung zusammen:  


<math>\underline{Q}_t(t) = \underline{Q}_p(t) + \underline{Q}_h(t)</math>
::<math>\underline{Q}_t(t) = \underline{Q}_p(t) + \underline{Q}_h(t)</math>


===== Particular Solution =====
=== Particular Solution ===
[[Datei:FEAG-12-particulareLösung.png|mini|Particulare Lösung.]]
[[Datei:FEAG-12-particulareLösung.png|mini|Particulare Lösung.]]
Die rechte Seite der Bewegungsgleichung ''G'' ist nicht zeitabhängig - sie ist statisch. Also ist auch die Lösung ''Q<sub>p</sub>'' statisch, wir suchen nach der Lösung des Gleichungssystems
Die rechte Seite der Bewegungsgleichung ''G'' ist nicht zeitabhängig - sie ist statisch. Also ist auch die Lösung ''Q<sub>p</sub>'' statisch, wir suchen nach der Lösung des Gleichungssystems
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Acht Eigenwerte kommen aus der Bedingung <math>\det(\underline{\underline{D}})=0</math>, diese <math>\Lambda_i</math> werden auf der Spur der Matrix D abgelegt:
Acht Eigenwerte kommen aus der Bedingung <math>\det(\underline{\underline{D}})=0</math>, diese <math>\Lambda_i</math> werden auf der Spur der Matrix D abgelegt:
<code>
<pre>
  >> D
  >> D
   
   
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           0        0        0        0        0        0  -0.0016        0
           0        0        0        0        0        0  -0.0016        0
           0        0        0        0        0        0        0  -0.0000
           0        0        0        0        0        0        0  -0.0000
</code>
</pre>
Die zugehörigen dimensionslosen Periodendauern sind
Die zugehörigen dimensionslosen Periodendauern sind


<math>\begin{array}{ll}T_1 = & 0.0037\\ T_2 = &  0.0061\\ T_3 = &  0.0096\\ T_4 = &  0.0154 \\ T_5 = &  0.0287 \\ T_6 = &  0.0566 \\ T_7 = &  0.1594 \\ T_8 = &  1.0000\end{array}</math>.
::<math>\begin{array}{ll}T_1 = & 0.0037\\ T_2 = &  0.0061\\ T_3 = &  0.0096\\ T_4 = &  0.0154 \\ T_5 = &  0.0287 \\ T_6 = &  0.0566 \\ T_7 = &  0.1594 \\ T_8 = &  1.0000\end{array}</math>.


Und offensichtlich fällt die längste Periodendauer ''T<sub>8</sub>'' mit der analytisch berechneten untersten Schwingunsperiode ''T<sup>*</sup>'' zusammen.
Und offensichtlich fällt die längste Periodendauer ''T<sub>8</sub>'' mit der analytisch berechneten untersten Schwingunsperiode ''T<sup>*</sup>'' zusammen.


Die zugehörigen Eigenvektoren stehen in ''V'':
Die zugehörigen Eigenvektoren stehen in ''V'':
<code>
<pre>
  >> V
  >> V
   
   
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     -0.9540  -0.8313  -0.8232    0.9212  -0.6357    0.7308    0.7663  -0.8013
     -0.9540  -0.8313  -0.8232    0.9212  -0.6357    0.7308    0.7663  -0.8013
     -0.2099  -0.1390  -0.0999    0.0809  -0.0389    0.0315    0.0200  -0.0060
     -0.2099  -0.1390  -0.0999    0.0809  -0.0389    0.0315    0.0200  -0.0060
</code>
</pre>
Die Eigenvektoren in ''V'' spannen nun den Nullraum (nullspace) der Matrix auf, es ist
Die Eigenvektoren in ''V'' spannen nun den Nullraum (nullspace) der Matrix auf, es ist


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<tr><th>Mode</th><th>Modalform ''ϕ<sub>j</sub>(x)''</th><th>Mode</th><th>Modalform ''ϕ<sub>j</sub>(x)''</th></tr>
<tr><th>Mode</th><th>Modalform ''ϕ<sub>j</sub>(x)''</th><th>Mode</th><th>Modalform ''ϕ<sub>j</sub>(x)''</th></tr>
<tr>
<tr>
<td style="width:50%; vertical-align:top">#8<br/<math>\displaystyle \omega_{0,8} = 1.000\cdot \frac{2 \pi}{T_{ref}}</math></td>
<td>#8<br/<math>\displaystyle \omega_{0,8} = 1.000\cdot \frac{2 \pi}{T_{ref}}</math></td>
<td style="width:50%; vertical-align:top"></td></tr>
<td></td>
<td style="width:50%; vertical-align:top"></td>
<td>#7<br/><math>\displaystyle \omega_{0,7} = 6.2742\cdot \frac{2 \pi}{T_{ref}}</math></td>
<td style="width:50%; vertical-align:top"></td>
<td></td>
</tr>
</tr>


<td style="width:50%; vertical-align:top"></td>
<tr>
<td style="width:50%; vertical-align:top"></td></tr>
<td>#6<br/><math>\displaystyle \omega_{0,6} = 17.6833\cdot \frac{2 \pi}{T_{ref}}</math></td>
<td style="width:50%; vertical-align:top"></td>
<td></td>
<td style="width:50%; vertical-align:top"></td>
<td>#5<br/><math>\displaystyle \omega_{0,5} = 34.8854\cdot \frac{2 \pi}{T_{ref}}</math></td>
<td></td>
</tr>
</tr>


 
<tr>
 
<td>#4<br/><math>\displaystyle \omega_{0,4} = 64.8852\cdot \frac{2 \pi}{T_{ref}}</math></td>
 
<td></td>
</table>
<td>#3<br/><math>\displaystyle \omega_{0,3} = 104.2059\cdot \frac{2 \pi}{T_{ref}}</math></td>
 
<td></td>
 
</tr>
 
{| class="wikitable"
!Mode
!Modalform ''ϕ<sub>j</sub>''
! colspan="1" |Mode
! colspan="1" |Modalform ''ϕ<sub>j</sub>''
|-
|
|
| colspan="1" |#7
 
<math>\displaystyle \omega_{0,7} = 6.2742\cdot \frac{2 \pi}{T_{ref}}</math>
| colspan="1" |
|-
|#6
 
<math>\displaystyle \omega_{0,6} = 17.6833\cdot \frac{2 \pi}{T_{ref}}</math>
|
| colspan="1" |#5
 
<math>\displaystyle \omega_{0,5} = 34.8854\cdot \frac{2 \pi}{T_{ref}}</math>
| colspan="1" |
|-
|#4
 
<math>\displaystyle \omega_{0,4} = 64.8852\cdot \frac{2 \pi}{T_{ref}}</math>
|
| colspan="1" |#3
<math>\displaystyle \omega_{0,3} = 104.2059\cdot \frac{2 \pi}{T_{ref}}</math>
| colspan="1" |
|}
 


{{MyTip|title=Zur Euler-Bernoulli-Hypothese|text=
{{MyTip|title=Zur Euler-Bernoulli-Hypothese|text=
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[[Datei:FEAG-modes-all.png|mini|Modalformen]]Alle acht Moden ''ϕ<sub>j</sub>'' können wir auch zum Zeitpunkt ''τ=0'' übereinander darstellen:
[[Datei:FEAG-modes-all.png|mini|Modalformen]]Alle acht Moden ''ϕ<sub>j</sub>'' können wir auch zum Zeitpunkt ''τ=0'' übereinander darstellen:


{{MyNoncodeBlock|title=Solving
|text=xffsd
}}
}}



Version vom 25. Februar 2021, 08:59 Uhr


Aufgabenstellung

Analog zu FEAF untersuchen wir hier die Schwingungen eines Kontinuums beim Loslassen aus der entspannten Rugelage. Hier nicht mit einem Dehnstab, sondern einem Euler-Bernoulli-Balken.


Lageplan

Gesucht ist die Schwingung eines Euler-Bernoulli-Balkens beim Loslassen aus der Ruhelage. Wir gehen nach dem Standardrezept der Finite Elemente Methode vor, arbeiten also mit dem Sources/Lexikon/Prinzip der virtuellen Arbeit.


Lösung mit Matlab

Interessant ist hier, dass - im Gegensatz zu Stablängsschwingungen - die Eigenfrequenz nicht ein gerades Vielfaches der untersten Eigenfrequenz ist. Falls Sie ein Saiteninstrument spielen, verstehen Sie sofort, warum das wichtig ist.

Maxima können wir hier nicht gut gebrauchen: die Gleichungen werden zu umfangreich. Wir arbeiten also mehr mit numerischen Verfahren, da ist Matlab geeigneter. Allerdings können wir Matlab-Inhalte nicht gut auf dieser Seite unterbringen - deshalb gibt es dafür die Seite FEAG-Matlab, die der gleichen Struktur folgt.

Header

Im Programm arbeiten wir mit einer dimensionslosen Formulierung - wir brauchen dafür eine Bezugszeit tBez und eine Bezugslänge lBez.

Bezugsgrößen wählen

Dazu nehmen wir eine "Anleihe" bei der analytischen Lösung des Schwingungsproblems (vgl. Aufgabe SKEB):

Analytische Lösung: homohener Lösungsanteil

Analytische Lösung: partikularer Lösungsanteil

Die homogene Bewegungsgleichung des Euler-Bernoulli-Balkens

hat Lösungen vom Typ

Wir bekommen zu jedem ω0 vier κ

Das α ist eine praktische Abkürzung, hinter der wir ω0 verstecken. Anders als beim Dehnstab (SKER) finden wir hier keine analytische Beziehung, sondern nur die numerischen Beziehungen, für die unsere Randbedingungen erfüllt sind:

Die langsamste Eigenmode gehört zu α1 mit der Periodendauer

.

Also wählen wir .

Die zugeordnete inhomogene Bewegungsgleichung des Euler-Bernoulli-Balkens

hat die partikulare Lösung

Die statische Auslenkung am unteren Ende ist

demnach

.

Wir wählen \ell_{Bez} := w_s.

System-Parameter des FEM-Modells

Für die Diskretisierung wählen wir als Anzahl der Finiten Elemente (Number Of Elements):

und damit je Element

.

Wir wählen die kubische Ansatzfunktionen aus dem Abschnitt Finite Elemente Methode je Element, also

Für die numerisch Implementierung stört in dieser Darstellung das Element-spezifische i - die Elementlänge. Wir behelfen uns, indem wir die Ansatzfunktionen schreiben als

,

wobei wir die Ansatz-Polynome in  verpacken.

Das schaut unnötig komplex aus - allerdings stecken wir die Diagonal-Matrizen d (für jedes Element eine) in eine Matlab-Variable, so dass sie dort nicht weiter auffällt.

Die abhängigen Koordinaten des FEM-Modells sind dann zunächst - bis zum Einarbeiten der Randbedingungen - diese:

.


Equilibrium Conditions

Die Gleichgewichtsbedingung mit dem Prinzip der virtuellen Verrückungen setzen sich additiv aus

,

zusammen - also den virtuellen Arbeiten je Element zuzüglich von virtuellen Arbeiten am Rand. In unserem Beispiel haben wir allerdings keine eingeprägten, äußeren Lasten am Rand, also ist

.

Je Element erfassen wir die virtuellen Arbeiten durch Element-Matrizen. So ist z.B. für die virtuelle Formänderungsenergie (vgl. Finite Elemente Methode)

mit der Element-Steifigkeitsmatrix .

Aus der FEM-Formulierung für den Euler-Bernoulli-Balken könnten wir die Element-Matrizen der virtuellen Arbeit der D'Alembert'schen Trägheitskraft sowie der Virtuelle Formänderungsenergie herauskopieren. Auch die "rechte Seite" mit der virtuelle Arbeit der Gewichtskraft aus

,

könnten wir als Element-Lastmatrix (Spaltenmatrix) abspeichern.

.

Dass es auch anders geht,sehen Sie in der Definition der Matlab-Klasse FEM_Element_Modell, bei der die Element direkt aus den Trial-Functions - hier den

-

hergeleitet. werden:

                 :
          K(row,col) = diff(...
                            polyval(...
                                 polyint(...
                                     conv(polyder(self.phi(row,:)),polyder(self.phi(col,:)))),...
                                     [0,1]));
                 :

Komponieren der System-Matrizen

Die System-Matrizen des Gesamt–Systems komponieren wir nun durch Hinzuaddieren der Anteile je Element.

Beispiel: die Gesamt-Steifigkeitsmatrix für I=2:

Die Beiträge der zwei Elemente sind hier in rot bzw. grün eingefärbt.

Dieses "Hinzuaddieren" passiert in Matlab hier:

                 :
             e = 0;% counter for all elements of all sections
             for section = 1: length(element.noe)
                            :
                 for i = 1:element.noe(section)
                     e = e+1;
                            :
                     j = 2*(e-1)+1;
                            :
                     K(j:j+3,j:j+3) = K(j:j+3,j:j+3)+b*  d(:,:,e)*element.K*d(:,:,e);
                            :
                 end    
                 :

In Matrix-Schreibweise lautet die Bewegungsgleichung des Gesamt-Systems jetzt:

.

Einarbeiten der Randbedingungen

Randbedingungen einarbeiten.

Die Randbedingungen arbeiten wir ein, indem wir zeilenweise (für δW und δΦ) und spaltenweise (für W und Φ) streichen.

Hier sind es

  • die erste Zeile/Spalte für W0 (blau) und
  • die zweite Zeile / Spalte für Φ0 (grün).

Solving

Die Lösung des Anfangs- und Randwertproblems ist in diesem Lösungsansatz mit Matlab um die Klasse "FEM_Container" herum aufgebaut - in ihr sind alle Parameter und Lösungsprozesse beschrieben.

Hier heißt die Instanz des Modells

  • mathModel

In diesem Container sind alle Parameter und Zustandsgrößen des Modells bereits dimensionslos gemacht - und zwar mit den oben genannten Bezugsgrößen, die in der Excel-Eingabedatei im Blatt "0) Bezugsgrößen" definiert sind.

Die Lösung des Anfangswertproblems setzt sich aus zwei Teilen zusammen:

  • der partikularen Lösung, die die Rechte Seite "G" erfüllt und
  • der homogenen Lösung, die die Rechte Seite "0" erfüllt.

Die Gesamtlösung Qt setzt sich nun - bei diesem linearen System - additiv aus partikularer Qp und Qh homogener Lösung zusammen:

Particular Solution

Particulare Lösung.

Die rechte Seite der Bewegungsgleichung G ist nicht zeitabhängig - sie ist statisch. Also ist auch die Lösung Qp statisch, wir suchen nach der Lösung des Gleichungssystems

und die ist - mit der Normierung durch ws  -

 >> Qp
 
 Qp =
 
          0
          0
     0.1055
     0.0042
     0.3542
     0.0064
     0.6680
     0.0072
     1.0000
     0.0073

Diese Lösung tragen wir - elementweise - auf.

Homogene Lösung

Zur Lösung der homogenen Bewegungsgleichung

setzen wir an

und erhalten das Eigenwertproblem

mit

den Eigenwerten und
den Egenvektoren.

Für die Berechnung der Eigenwerte λ müssen wir die Abkürzung

einführen. Damit arbeitet die Matlab-Routine "eig()", die in "mathModel.eigensystem()" implementiert ist.

Acht Eigenwerte kommen aus der Bedingung , diese  werden auf der Spur der Matrix D abgelegt:

 >> D
 
 D =
 
    1.0e+06 *
 
    -2.9006         0         0         0         0         0         0         0
          0   -1.0774         0         0         0         0         0         0
          0         0   -0.4287         0         0         0         0         0
          0         0         0   -0.1662         0         0         0         0
          0         0         0         0   -0.0480         0         0         0
          0         0         0         0         0   -0.0123         0         0
          0         0         0         0         0         0   -0.0016         0
          0         0         0         0         0         0         0   -0.0000

Die zugehörigen dimensionslosen Periodendauern sind

.

Und offensichtlich fällt die längste Periodendauer T8 mit der analytisch berechneten untersten Schwingunsperiode T* zusammen.

Die zugehörigen Eigenvektoren stehen in V:

 >> V
 
 V =
 
    -0.0579    0.2951   -0.0687    0.3043    0.4561    0.5309   -0.3197   -0.0780
    -0.0129    0.0882   -0.0805   -0.0578   -0.0115    0.0064   -0.0096   -0.0032
    -0.0884   -0.1020    0.4873   -0.0417   -0.4707    0.0160   -0.5469   -0.2721
    -0.0364    0.1230    0.0134    0.0659   -0.0007   -0.0222    0.0019   -0.0051
    -0.1652   -0.4100   -0.2420   -0.1979    0.4058   -0.4268   -0.1035   -0.5270
    -0.0763    0.0330    0.0704   -0.0601    0.0098    0.0106    0.0163   -0.0059
    -0.9540   -0.8313   -0.8232    0.9212   -0.6357    0.7308    0.7663   -0.8013
    -0.2099   -0.1390   -0.0999    0.0809   -0.0389    0.0315    0.0200   -0.0060

Die Eigenvektoren in V spannen nun den Nullraum (nullspace) der Matrix auf, es ist

Die homogene Lösung der Bewegungsgleichung lautet damit

mit den acht Integrationskonstanten Ci . Durch die komplexen Eigenwerte sind die Integrationskonstanten nun (eigentlich) auch komplexwertig. Darum kommen in diesem Fall herum, weil die Anfangsgeschwindigkeit des Balkens beim Loslassen Null ist - wir also nur cos-Anteile berücksichtigen müssen. Und die gehören wiederum zum Realteil der Exponential-Funktion.

Die Ci sind nun die Konstanten, die wir brauchen, um die Lösung an Anfangsbedingungen anzupassen.

Vorher schauen wir uns die Lösung jeweils zu einer Eigenfrequenz ωi an. Diese Funktionen heißen Modalformen ϕ(x) und deren Schwingungen können wir plotten:

ModeModalform ϕj(x)ModeModalform ϕj(x)
#8<br/ #7
#6
#5
#4
#3
Zur Euler-Bernoulli-Hypothese:
Praktisch haben die höheren Moden kaum Relevanz - meist klingen sie durch Dämpfung schnell ab. Man sieht allerdings bereits an der Schwingungs-Form, dass hier die Länge zwischen zwei Knoten nicht mehr sehr klein ist im Vergleich zur Höhe. Und das führt dazu, dass Schubverformungen eine Rolle spielen. Wir müssen zum Timoshenko-Balken wechseln ....
Modalformen

Alle acht Moden ϕj können wir auch zum Zeitpunkt τ=0 übereinander darstellen:

Adapt to Initial Conditions

xffsd

Post-Processing

xffsd

Header

xffsd

Header

xffsd



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Animation der Lösung


Excel-File mit System-Parametern.
Excel-Parameterdatei: Randbedingungen
Parameter des Modells
Lösung im Zeitbereich.


Mode #1
Mode #3
Mode #5
Animation in Time Domain.