Gelöste Aufgaben/UEBA: Unterschied zwischen den Versionen

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Für den Ritz-Ansatz brauchen wir die Terme der Potentiellen Energie des Systems
Für den Ritz-Ansatz brauchen wir die Terme der Potentiellen Energie des Systems


<math>U = \Pi -A</math>,
::<math>U = \Pi -A</math>,


wobei '''''Π''''' die Formänderungsenergie ist und '''''A''''' die Arbeitsfunktion der äußeren Last ''q<sub>0</sub>''.
wobei '''''Π''''' die Formänderungsenergie ist und '''''A''''' die Arbeitsfunktion der äußeren Last ''q<sub>0</sub>''.
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Es ist
Es ist


<math>\begin{array}{ll}  
::<math>\begin{array}{ll}  
\Pi & = \displaystyle \frac{1}{2} \int_\ell  EI\;(w'')^2 \,dx \\
\Pi & = \displaystyle \frac{1}{2} \int_\ell  EI\;(w'')^2 \,dx \\
A  & = \displaystyle \int_\ell q(x) \cdot w(x) \, dx \text{ mit } q(x) = \frac{m\,g}{\ell}\end{array}</math>.
A  & = \displaystyle \int_\ell q(x) \cdot w(x) \, dx \text{ mit } q(x) = \frac{m\,g}{\ell}\end{array}</math>.
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'''''Π''''' und '''''A''''' setzen wir in '''''U''''' ein und schreiben die skalare Gleichung in Matrizenform an. Dabei müssen wir
'''''Π''''' und '''''A''''' setzen wir in '''''U''''' ein und schreiben die skalare Gleichung in Matrizenform an. Dabei müssen wir


<math>\displaystyle \frac{d\phi_i}{x} = \frac{d\phi_i}{\xi} \cdot \underbrace{\displaystyle\frac{d\xi}{x}}_{\displaystyle = \frac{1}{\ell}}</math>
::<math>\displaystyle \frac{d\phi_i}{x} = \frac{d\phi_i}{\xi} \cdot \underbrace{\displaystyle\frac{d\xi}{x}}_{\displaystyle = \frac{1}{\ell}}</math>


beachten. Mit den gesuchten Größen
beachten. Mit den gesuchten Größen


<math>\underline{Q} = \left(
::<math>\underline{Q} = \left(
\begin{array}{c}
\begin{array}{c}
W\\ \Phi
W\\ \Phi
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erhalten wir für das Potential
erhalten wir für das Potential


<math>U = \frac{1}{2} EI \cdot \displaystyle \underline{Q}^T \cdot \underline{\underline{K}}\cdot \underline{Q} - \underline{Q}^T\cdot \underline{P} </math>
::<math>U = \frac{1}{2} EI \cdot \displaystyle \underline{Q}^T \cdot \underline{\underline{K}}\cdot \underline{Q} - \underline{Q}^T\cdot \underline{P} </math>


wobei für die Koeffizienten der Matrix ''K''  
wobei für die Koeffizienten der Matrix ''K''  


<math>k_{i,j} = \displaystyle \frac{EI}{\ell^3} \cdot \displaystyle \int_0^1 \phi_i''(\xi) \cdot \phi_j''(\xi) \, d\xi \text{ Achtung! Hier mit } (.)' = \frac{d(.)}{d\xi}</math>
::<math>k_{i,j} = \displaystyle \frac{EI}{\ell^3} \cdot \displaystyle \int_0^1 \phi_i''(\xi) \cdot \phi_j''(\xi) \, d\xi \text{ Achtung! Hier mit } (.)' = \frac{d(.)}{d\xi}</math>


gilt und die rechten Seite ''P''
gilt und die rechten Seite ''P''


<math>\displaystyle p_i = q_0 \ell \cdot \int_0^1 \phi_i(\xi) \, d\xi</math>''.''
::<math>\displaystyle p_i = q_0 \ell \cdot \int_0^1 \phi_i(\xi) \, d\xi</math>''.''


{{MyTip|title=Matlab© und Polynome|text=Alle verwendeten Funktionen in diesem Beispiel sind Polynome. Matlab© bietet für die Manipulation von Polynomen eine Klasse von Functions an, die hier sehr hilfreich sind:
{{MyTip|title=Matlab© und Polynome|text=Alle verwendeten Funktionen in diesem Beispiel sind Polynome. Matlab© bietet für die Manipulation von Polynomen eine Klasse von Functions an, die hier sehr hilfreich sind:

Version vom 13. April 2021, 08:26 Uhr


Aufgabenstellung

Wie man die Sensoren eines Smartphones für Messungen einsetzt, zeigen wir hier.

Hier soll der Elastizitätsmodul des Stab-Materials mit Hilfe eines Biegeversuchs bestimmt werden. Der Stab der Länge hat einen quadratischen Querschnitt der Höhe h und die Masse m. Für die Messung nutzen Sie als Sensor ihr Smartphone, das Ihnen die statische Beschleunigung ay, az in y- und z-Richtung angibt.

Sie haben Ihre Standard-Lösungen für den Euler-Bernoulli-Balken zu Hause vergessen und müssen sich mit einer Näherungslösung für den Balken nach dem Verfahren von Rayleigh-Ritz zufrieden geben.


Lageplan

Für den Versuch wird der Balken wird durch seine Gewichtskraft belastet. Er ist in A fest eingespannt, die Masse des Smartphones sei vernachlässigbar.

Gesucht ist die Lösung mit dem Ansatz von Rayleigh-Ritz und zwei Trial-Functions.

Gegeben: ℓ=3 m, m=28 kg, g=9.81 m/s2, h=10 cm,

                 ay = 0.9793658 m/s2, az= 9.7609909 m/s2

Lösung mit Maxima

Smartphones haben eine Reihe von Sensoren eingebaut - und die man kann als Ingenieur prima gebrauchen ...

Ein Erklärungsvideo zu Beschleunigungs-Sensoren finden Sie hier.

Header

Das Rayleigh-Ritz-Verfahren ist hier ein bisschen unter der experimentellen Bestimmung von Parametern des Systems "vergraben".

Der Lösungsweg ist aber der gleiche wie gewohnt.


/*******************************************************/
/* MAXIMA script                                       */
/* version: wxMaxima 15.08.2                           */
/* author: Andreas Baumgart                            */
/* last updated: 2020-01-13                            */
/* ref: TMC                                            */
/* description: Rayley-Ritz-Solution for EBB           */
/*              with "Smartphone"                      */
/* see https://youtu.be/KZVgKu6v808                    */
/*******************************************************/

/*******************************************************/
/* declare variational variables - see 6.3 Identifiers */
declare( "ℓ", alphabetic);
declare( "φ", alphabetic);
declare( "Φ", alphabetic);
declare( "ŵ", alphabetic);




System-Parameters

Die Streckenlast auf den Balken ist

und wir arbeiten mit der dimensionslosen Länge

.

/* system parameters                                     */
params: [q[0]=m*g/ℓ];
dimless: [x = xi*ℓ];

/* make equations of motion dim'less with load case #1 from Gross e.a., same as UEBI */
reference : [ŵ = q[0]*ℓ^4/(8*EI), Phi[ref] = q[0]*ℓ^3/(6*EI), M[ref] = m*g*ℓ, Q[ref] = m*g];




Formfunctions

Formfunctions

Als Ansatzfunktion für die Näherungslösung verwenden wir

.
Koordinaten

Die Trial-Functions ϕi erfüllen dabei die Bedingungen

und


/************************************************************/
/* Rayleigh-Ritz                                            */
/* trial function */
trial: w(xi) = sum(C[j]*xi^(j),j,2,3);
trial: expand(subst(solve([subst([xi=1],subst(trial,w(xi)))= W,subst([xi=1],diff(subst(trial,w(xi)),xi)/ℓ)= Φ],[C[2], C[3]])[1],trial));

X : [W,Φ];
phi : makelist(coeff(subst(trial,w(xi)),X[i]),i,1,2);
plot2d([phi[1],phi[2]/ℓ],[xi,0,1], [xlabel, "x/ℓ ->"], [ylabel, "ϕ ->"], [legend, "ϕ_1", "ϕ_2/ℓ"]);




Potential Energy

Für den Ritz-Ansatz brauchen wir die Terme der Potentiellen Energie des Systems

,

wobei Π die Formänderungsenergie ist und A die Arbeitsfunktion der äußeren Last q0.

Es ist

.

Π und A setzen wir in U ein und schreiben die skalare Gleichung in Matrizenform an. Dabei müssen wir

beachten. Mit den gesuchten Größen

erhalten wir für das Potential

wobei für die Koeffizienten der Matrix K

gilt und die rechten Seite P

.
Matlab© und Polynome:
Alle verwendeten Funktionen in diesem Beispiel sind Polynome. Matlab© bietet für die Manipulation von Polynomen eine Klasse von Functions an, die hier sehr hilfreich sind:

/* define potential energy of system                          */
PMPE : [U  = Pi - A,
        Pi = 1/2*ℓ*'integrate(EI*'diff(w(xi),xi,2)^2/ℓ^4,xi,0,1),
        A  = ℓ*'integrate(q[0]*w(xi),xi,0,1)];
PMPE: subst(dimless,subst(params,subst(trial,PMPE)));
PMPE: subst(PMPE[3],subst(PMPE[2], PMPE[1]));
PMPE : ev(PMPE,nouns);




Solving

Die Gleichgewichtsbedingungen

sind erfüllt, wenn

.

Dieses lineare Gleichungssystem hat die Lösung

.

Zum Vergleich schauen wir jetzt bei der analytischen Lösung des Problems nach:

.

Und sehen: unsere Lösung nach Rayleigh-Ritz stimmt am Rand exakt mit der analytischen Lösung überein, es ist

!

/*******************************************************/
/* equilibreium condition                              */
equilibrium : makelist(diff(subst(PMPE, U),X[j]) = 0,j,1,2);
ACM : augcoefmatrix(equilibrium,X);
print(submatrix(ACM,3),"*",transpose(X),"=",-col(ACM,3))$

/*******************************************************/
/* solve                                               */
sol: ratsimp(solve(equilibrium,X))[1];




Post-Processing

Lösungsverläufe für w, φ, M, Q

Die Näherungslösung für Auslenkung w(x), Kippwinkel ϕ(x), Moment M(x) und Querkraft Q(x) können wir jetzt auftragen. Dafür verwenden wir die weiteren Referenzgrößen

und tragen die Lösungen dimensionslos auf:

Für unsere Fragestellung schreiben wir die Lösung um als

und bestimmen uns den Drehwinkel aus den gemessenen statischen Beschleunigungen (vgl. Bild oben). Dabei ist

.
🧨 Warum nehmen wir nicht die z-Komponente der Beschleunigung?:
Die az-Komponente können wir nicht gebrauchen weil

Da für kleine Winkel sin(Φ) ≈ Φ gilt, ist

Wir berechnen die gesuchte Materialkonstante mit

zu

.

/************************************************************/
/* post-processing                                          */
fcts: ratsimp( subst(params,subst(reference,subst(sol,subst(trial,w(xi)/ŵ)))));
fcts: makelist( [ŵ,ŵ,-EI*ŵ,-EI*ŵ][i+1]*diff(fcts,xi,i)/ℓ^i,i,0,3);

fcts: makelist(fcts[i]/[ŵ, Phi[ref], M[ref], Q[ref]][i], i,1,4);
fcts: subst(params,subst(reference,fcts));

plot2d(fcts, [xi,0,1], [xlabel, "x/ℓ ->"], [ylabel, " ->"],
             [legend, "w/ŵ", "φ/Φ_ref", "M/M_ref", "Q/Q_ref"]);





Links

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Literature

  • ...





Lageplan