Gelöste Aufgaben/Kw51: Unterschied zwischen den Versionen

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==Aufgabenstellung==
==Aufgabenstellung==
Eine Brücke ''ABC'' der Masse ''m<sub>B</sub>'' und homogener Biegesteifigkeit ''EI'' ist in ''C'' gelenkig gelagert und in ''A'' sowie ''B'' mit einem Seil verbunden. Das undehnbare Seil wird dabei über eine kleine Rolle (Radius ''r ≪ ℓ'') in ''D'' haftungsfrei geführt. In Punkt C ist die Brücke über eine Drehfeder der Steifigkeit ''K<sub>C</sub>'' mit dem Lager verbunden. In A steht eine Person der Masse ''m<sub>A</sub>''.


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Dies ist eine Näherungslösung zu [[Gelöste Aufgaben/Kw50|Kw50]].
Dies ist eine Näherungslösung zu [[Gelöste Aufgaben/Kw50|Kw50]].
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Ermitteln Sie die genäherten Verläufe der Schnittgrößen und Verschiebungen im Balken für diese Parameter:
<math>\begin{array}{ll}K_C =&\displaystyle  5 \frac{E\,I}{\ell_0}\\m_A =&\displaystyle \frac{m_B}{5}  \end{array}</math>


== Lösung mit Maxima ==
== Lösung mit Maxima ==
Lorem Ipsum ....
In dieser Aufgabe berechnen wir eine Näherungslösung nach dem Verfahren von [[Randwertprobleme/Methoden zur Lösung von Randwertproblemen/Verfahren von Rayleigh-Ritz (EBB)|Rayleigh-Ritz (EBB)]] zu [[Gelöste Aufgaben/Kw50|Kw50]].
 
Alle Überlegungen zur Geometrie des Systems übernehmen wir.


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Für die Lösung nutzen wir hier das Ritz-Verfahren mit einer Variante:
 
* die geometrische Zwangsbedingung für die Punkte ''A, B'' durch das Seil erfassen wir durch einen [https://de.wikipedia.org/wiki/Lagrange-Multiplikator Lagrange-Multiplikator].<!-------------------------------------------------------------------------------->
 
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Wir arbeiten mit den selben Parametern und Bezugslängen, wie in [[Gelöste Aufgaben/Kw50|Kw50]].
 
Insbesondere gilt auch hier wieder
 
<math>\displaystyle W_B = -\frac{W_A}{\sqrt{3}}</math>
 
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Nach "Ritz" wählen wir Trial-Functions über die gesamte Stablänge und müssen uns überlegen, welchen Aufwand wir dafür treiben wollen.
 
Intuitiv wählen wir  für jeden Punkt ''A, B, C'' jeweils eine Koordinate, hier
 
<math>\begin{array}{l}w(0) = W_A\\w(\ell_1) = W_B\\\displaystyle \frac{dw}{dx}|_{x=\ell} = \Phi_C\end{array}</math>.
 
und brauchen - zusammen der geometrischen Randbedingung ''w(ℓ)=0'' ein Polynom mit vier freien Parametern - also ein Polynom dritten Grades.
 
Mit dem Ansatz für die Formfunktion
 
<math>\displaystyle \tilde{w}(x) = \sum_{i=0}^3 C_i\cdot x^i</math>
 
kommt aus den Bedingungen oben dann
 
<math>\displaystyle \tilde{w}( \xi) = \sum_{i=1}^3 Q_i \cdot \phi_i(\xi)</math>
 
mit
 
<math>\underline{Q} = \left(\begin{array}{c}W_A\\W_B\\\Phi_C \end{array}\right)</math>.[[Datei:Kw51.png|mini|Trial-Functions]]Und so sehen sie aus, unsere drei [[Sources/Lexikon/Trial-Function|Trial-Functions]]:
 
Für die Formfunktion gilt aber immer die geometrische Zwangsbedingung:
 
<math>\displaystyle W_B = -\frac{W_A}{\sqrt{3}}</math><!-------------------------------------------------------------------------------->
 
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Die Potentiale aus Elastischer Energien und Arbeitsfunktion der Gewichtskräfte sind
 
<math>\begin{array}{lll} U  =& &\displaystyle \frac{1}{2}\cdot \int_0^\ell E I\; w''^2 \; dx + \frac{1}{2}\cdot K_C \cdot \Phi_C^2\\    &-&\displaystyle \int_0^\ell q_0 \; w \; dx - m_A\,g\; W_A \end{array}</math>.
 
Nach dem Prinzip vom Minimum der Potentiellen Energie ist das System im Gleichgewicht, wenn das Potential ''U'' des Systems
 
<math>\displaystyle \frac{dU}{dQ_i} = 0 \text{ für } Q_i \in \left( W_A, W_B, \Phi_C\right)</math>
 
erfüllt. Und sich zusätzlich an die Zwangsbedingung hält!<!-------------------------------------------------------------------------------->
 
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Das könnten wir mit dem Konzept der Lagrange-Multiplikatoren erfassen. Dafür schreiben wir
 
<math>\Lambda (\underline{Q})  = U + \lambda\cdot \underbrace{\left( \Delta s_A + \Delta s_B\right)}_{\displaystyle \equiv \sqrt{3}\, W_B+W_A} </math>
 
mit dem Lagrange-Multiplikator ''λ''. Die neuen Gleichgewichtsbedingungen lauten nun
 
<math>\displaystyle \frac{d\Lambda}{dQ_i} = 0 \text{ für alle } Q_i </math>
 
und wir erhalten die vier Gleichungen
 
<math>\begin{array}{cc} \displaystyle \frac{\lambda }{2}-\frac{49 {m_B} g}{120}-\frac{17 {{\Phi}_C}\, EI}{{\ell_{0}^{2}}}-\frac{108 {W_B}\, EI}{{\ell_{0}^{3}}}+\frac{19 {W_A}\, EI}{{\ell_{0}^{3}}}&=0\\ \displaystyle \frac{\sqrt{3} \lambda }{2}-\frac{9 {m_B} g}{8}+\frac{135 {{\Phi}_C}\, EI}{{\ell_{0}^{2}}}+\frac{729 {W_B}\, EI}{{\ell_{0}^{3}}}-\frac{108 {W_A}\, EI}{{\ell_{0}^{3}}}&=0\\
\displaystyle -\frac{{\ell_0}\, {m_B} g}{12}+\frac{33 {{\Phi}_C}\, EI}{{\ell_0}}+\frac{135 {W_B}\, EI}{{\ell_{0}^{2}}}-\frac{17 {W_A}\, EI}{{\ell_{0}^{2}}}&=0\\
\displaystyle \frac{\sqrt{3}\, {W_B}}{2}+\frac{{W_A}}{2}&=0 \end{array}</math>
 
.<!-------------------------------------------------------------------------------->
 
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Das Lösen des Gleichungssystems liefert dann
 
<math>\displaystyle \left(\begin{array}{c} W_A\\W_B\\\Phi_C\\\lambda \end{array}\right) = \frac{m_B\, g\, \ell_0^3}{3 \; E I}  \left(\begin{array}{l}-3.78 10^{-5}\\+2.18 10^{-5}\\\displaystyle +0.00747 \frac{1}{\ell_0}\\\displaystyle +2.71 \frac{EI}{\ell_0^3} \end{array} \right)</math>.<!-------------------------------------------------------------------------------->
 
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Und die Ergebnisse können wir uns anschauen ...
==== ... für w(x): ====
==== ... für w(x): ====
[[Datei:Kw51-11.png|mini|Auslenkung ''w(x)'']]
[[Datei:Kw51-11.png|mini|Auslenkung ''w(x)''|alternativtext=|ohne]]


==== ... für ''Φ(x)'': ====
==== ... für ''Φ(x)'': ====
[[Datei:Kw51-12.png|mini|Kippwinkel ''Φ(x)'']]
[[Datei:Kw51-12.png|mini|Kippwinkel ''Φ(x)''|alternativtext=|ohne]]


==== ... für M(x): ====
==== ... für M(x): ====
[[Datei:Kw51-13.png|mini|Biegemoment ''M(x)'']]
[[Datei:Kw51-13.png|mini|Biegemoment ''M(x)''|alternativtext=|ohne]]


==== ... für Q(x): ====
==== ... für Q(x): ====
[[Datei:Kw51-14.png|mini|Querkraft ''Q(x)'']]
[[Datei:Kw51-14.png|mini|Querkraft ''Q(x)''|alternativtext=|ohne]]




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[[Datei:Kw51.png|mini|Trial-Functions]]





Version vom 30. März 2021, 06:49 Uhr


Aufgabenstellung

Eine Brücke ABC der Masse mB und homogener Biegesteifigkeit EI ist in C gelenkig gelagert und in A sowie B mit einem Seil verbunden. Das undehnbare Seil wird dabei über eine kleine Rolle (Radius r ≪ ℓ) in D haftungsfrei geführt. In Punkt C ist die Brücke über eine Drehfeder der Steifigkeit KC mit dem Lager verbunden. In A steht eine Person der Masse mA.


Lageplan (wie Kw50)

Geben Sie die Lösung für ein Euler-Bernoulli-Modell der Brücke mit dem Verfahren von Rayleigh-Ritz (EBB) an - hier mit Lagrange-Multiplikator für die geometrische Zwangsbedingung.

Dies ist eine Näherungslösung zu Kw50.

Ermitteln Sie die genäherten Verläufe der Schnittgrößen und Verschiebungen im Balken für diese Parameter:

Lösung mit Maxima

In dieser Aufgabe berechnen wir eine Näherungslösung nach dem Verfahren von Rayleigh-Ritz (EBB) zu Kw50.

Alle Überlegungen zur Geometrie des Systems übernehmen wir.

tmp

Für die Lösung nutzen wir hier das Ritz-Verfahren mit einer Variante:

  • die geometrische Zwangsbedingung für die Punkte A, B durch das Seil erfassen wir durch einen Lagrange-Multiplikator.

Header

Text


1+1



tmp

Wir arbeiten mit den selben Parametern und Bezugslängen, wie in Kw50.

Insbesondere gilt auch hier wieder

.

Declarations

Text


1+1



tmp

Nach "Ritz" wählen wir Trial-Functions über die gesamte Stablänge und müssen uns überlegen, welchen Aufwand wir dafür treiben wollen.

Intuitiv wählen wir  für jeden Punkt A, B, C jeweils eine Koordinate, hier

.

und brauchen - zusammen der geometrischen Randbedingung w(ℓ)=0 ein Polynom mit vier freien Parametern - also ein Polynom dritten Grades.

Mit dem Ansatz für die Formfunktion

kommt aus den Bedingungen oben dann

mit

.

Trial-Functions

Und so sehen sie aus, unsere drei Trial-Functions:

Für die Formfunktion gilt aber immer die geometrische Zwangsbedingung:

Formfunctions

Text


1+1



tmp

Die Potentiale aus Elastischer Energien und Arbeitsfunktion der Gewichtskräfte sind

.

Nach dem Prinzip vom Minimum der Potentiellen Energie ist das System im Gleichgewicht, wenn das Potential U des Systems

erfüllt. Und sich zusätzlich an die Zwangsbedingung hält!

Equilibrium Conditions

Text


1+1



tmp

Das könnten wir mit dem Konzept der Lagrange-Multiplikatoren erfassen. Dafür schreiben wir

mit dem Lagrange-Multiplikator λ. Die neuen Gleichgewichtsbedingungen lauten nun

und wir erhalten die vier Gleichungen

.

Geometric Constraints

Text


1+1



tmp

Das Lösen des Gleichungssystems liefert dann

.

Solving

Text


1+1



tmp

Und die Ergebnisse können wir uns anschauen ...

... für w(x):

Auslenkung w(x)

... für Φ(x):

Kippwinkel Φ(x)

... für M(x):

Biegemoment M(x)

... für Q(x):

Querkraft Q(x)


Post-Processing

Text


1+1







Links

  • Aufgabe Kw50 (analytische Lösung dieser Aufgabe)
  • Aufgabe Kw52 (Lösung dieser Aufgabe mit dem Ansatz von Rayleigh-Ritz und Lagrange-Multiplikator)
  • Aufgabe Kw53 (Lösung dieser Aufgabe mit dem Ansatz von Rayleigh-Ritz)

Literature

  • ...